Interview mit Andreas Schnellbögl

Andreas Schnellbögl

Andreas Schnellbögl ist Vorsitzender des Klimaschutzvereins, der Klaus Berger und der Eine-Welt-Stiftung am Gymnasium Neutraubling. Im Interview mit der BERR spricht er darüber, was ihn bewegt und was der Klimaschutzverein und die Stiftung erreichen möchten.

Warum engagierst Du Dich für den Verein und die Stiftung?

Es geht uns um den Umweltbereich und speziell um erneuerbare Energien und die Frage, wie können wir die Nutzung erneuerbarer Energien voranbringen. Viele unserer Vereinsmitglieder haben schon sehr früh Solaranlagen auf ihren privaten Dächern installiert. Wir haben dann begonnen, auf den Schuldächern Photovoltaikanlagen zu installieren. Sie können im Unterricht vorgestellt werden, auch interessierte Eltern und Lehrkräfte begleiteten die Investitionen unseres Klimaschutzvereins. So wurden unsere Anlagen Vorbilder für viele weitere Solaranlagen. Mit Energiemanagerinnen und Energiemanagern wird auch das Thema Energieeinsparung besprochen und so wurden wir schon 2015 vom Landkreis Regensburg für unser Engagement ausgezeichnet.

Seit wann gibt es Euch?

Umweltarbeit an der Schule gibt es schon sehr lange. Unser Verein wurde 2003 gegründet, die Stiftung 2012. Der Verein hat etwa 40 Mitglieder.

Welche Erfolge habt Ihr schon erreicht?

Unser Verein hat erfolgreich fünf Photovoltaikanlagen finanziert und sichert den technischen Betrieb. Auf einer Anzeige in der Aula können Interessierte jederzeit die aktuelle Leistung und die Menge an Kohlenstoffdioxid ablesen, die unsere Anlagen erfolgreich eingespart haben. Sie erinnern zuverlässig an die enge Verknüpfung der Themen Energie und Treibhausgase, die den Klimawandel verursachen.

Welche Umweltangebote für Schüler bieten die Stiftung und der Verein?

Umweltarbeit in der Schule stellt viele Angebote für die Beschäftigung mit erneuerbaren Energien bereit. Hier stellt der Verein Solarzellen und Akkus für Schülerarbeiten zur Verfügung oder stiftet kleine Preise für Energierätsel. Mit einem Energiefahrrad kann das Thema Strom auch gut ausprobiert werden. Es ist sehr mühsam einen Generator mit Muskelkraft zu betreiben, und wer selber ausrechnet, dass er 10 Stunden treten muss um eine Kilowattstunde zu erzeugen, die für 30 Cent vom Stromnetz bezogen werden kann, der merkt, wie wenig Energie eigentlich kostet. Für die Seminararbeiten in der Oberstufe gibt es jährlich Umweltpreise für Abiturientinnen und Abiturienten, die sich mit den Themen Energie, Elektromobilität, Biodiversität oder ganz allgemein mit Nachhaltigkeit beschäftigt haben.

Das Logo der Klaus Berger Umwelt- und Eine-Welt-Stiftung des Gymnasiums Neutraubling

Gibt es regionale Programme?

Eine Vernetzung mit regionalen Organisationen findet regelmäßig statt, bei Besuchen von Windparks oder Fotovoltaikanlagen im Rahmen von schulischen Exkursionen oder bei der Diskussion über Entwicklung und Regionalität mit dem Klimamanager der Stadt Neutraubling.

Wie werden internationale Initiativen unterstützt?

Mit unserer Stiftung fördern wir jedes Jahr ein Solarprojekt und stellen es in der Schule vor. Laut unserer Satzung sind diese Projekte auf Länder begrenzt, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Wir suchen Vereine, die zuverlässig vor Ort präsent sind und beteiligen uns bei der Finanzierung von Photovoltaikanlagen für Schulen oder für Krankenhäuser. So hat im vergangenen Jahr der Verein Green Step aus Regensburg einen Zuschuss für ein Waisenhaus in Kamerun erhalten, oder der Verein Direkthilfe Burkina Faso für sein Projekt Schulen, die weit von einem Stromnetz entfernt sind, mit Photovoltaik und Batteriespeicher. Wir laden die Vereine ein, ihre Projekte und das Land in der Schule vorzustellen. So bekommen unsere Schülerinnen und Schüler auch einen Eindruck von der Lebenssituation anderer Kinder, die nicht in einem modernen Industrieland leben.

Welche Projekte für die Schule konnten bereits umgesetzt werden oder sind noch in Planung?

In den letzten Jahren hat der Landkreis Regensburg das Schulgebäude saniert und ein besonderes Augenmerk unseres Vereins war es, die energetische Sanierung auf einen Effizienzhaus Plus Standard zu begleiten. Moderne Technik zur Energieeinsparung und eine Beheizung mit einer Wärmepumpe sind auch Themen, die mit interessierten Energiemanagerinnen und Energiemanagern besprochen wurden. Auch an einer Begleitstudie zur Evaluation haben wir teilgenommen.

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