BERR-Treff September 2023

Am 20.September 2023 trafen sich etwa fünfzig Leute online zum aktuellen BERR-Treff. Neben einem kurzen Überblick zur Entwicklung der Energiegenossenschaften gab es als hauptsächlichen Beitrag von Joachim Scherrer, unserem Vorstands-Vorsitzenden ein Update zur aktuellen Situation und zu den vielen Projekten, die derzeit in Bearbeitung sind. Unter anderem wurden wir über folgende Hintergründe informiert:

  • Ergebnisse des Jahres 2022
  • Aktuelle Entwicklungen
  • Projekte in den Bereichen PV (Dächer und Freiflächen) und Windkraft
  • Mitglieder und Eigenkapital

Für alle, die sich für Details interessieren, gibt es einen kompletten Mitschnitt der Sitzung auf YouTube:

Beim Jahresergebnis 2022 ist für alle Anteilseigner der BERR die erfreuliche Nachricht zu vermelden, dass in der letzten Generalversammlung eine Ausschüttung von 4% beschlossen wurde.

Aktuell sind es neben den deutlich besseren Vorzeichen durch die Maßnahmen der Ampel-Regierung (Osterpaket, Solarpaket etc.) doch einige Herausforderungen, die zu bewältigen sind:

  • deutlich höhere Anschaffungspreise
  • gestiegene Zinsen für die Refinanzierung
  • ausgelastete Lieferanten-Firmen
  • deutlich häufigere Abschaltungen

Neben den vielen Anfragen, die wir derzeit erhalten, prüfen, kalkulieren und auch anbieten (u.a. in Pielenhofen, Neutraubling, Wörth, Thalmassing…), gibt es die sehr erfreuliche Nachricht, dass aktuell wieder ein neues Projekt gestartet wurde. Es geht um den Solarpark beim Tunnel in Bernhardswald, die Beleuchtung des Tunnels wird in Zukunft mit Solarstrom von der BERR versorgt. Dieses Leuchtturm-Projekt verwirklichen wir zusammen mit dem Straßenbauamt Regensburg.

Eine Beteiligung an Solarparks im Gemeindegebiet Regenstauf/Holzheim/Kallmünz wird seit einiger Zeit verhandelt. Mit dabei sind die KERL eG, die Jurenergie eG und die betroffenen Kommunen, die Projektierung sollte wohl noch in 2023 beginnen können.

Auch einige Windpark-Projekte sind nach wie vor in der Diskussion:

  • Sinzing (Angebot von Ostwind liegt noch nicht vor)
  • Nördlicher Landkreis, gemeinsam mit Jurenergie eG und Kommune
  • Bad Abbach, gemeinsam mit KERL eG  und Bengel eG
  • evtl. Erweiterung Windpark Schiederhof

Unter dem Motto „Mitglieder stellen sich vor“ haben Prof.Georg Scharfenberg, Thorsten vom Heu und Valentin Heusgen erzählt, was sie jeweils dazu motiviert hat, der BERR beizutreten und warum sie undedingt auch aktiv für die lokale Energiewende eintreten wollen.

Nach ein paar Infos aus dem Marketing-Ausschuss formierte sich noch eine kleine Initiative, die demnächst den Solarpark in Bergstetten  etwas auf Vordermann bringen will. Auch das gehört zu einer Energiegenossenschaft, dass man ab und zu gemeinsam anpackt.

Und weil die Zeichen der Zeit deutlich auf Wachstum stehen, haben wir uns gegenseitig noch einmal ermuntert, doch im Freundes- und Bekanntenkreis kräftig die Werbetrommel für die BERR zu rühren. Die vielen Anfragen und Planungen lassen deutlich erkennen, dass es weiterhin immer mehr gute Einsatzfelder für gutes Geld der Genossenschaft geben wird.

Solarpaket steckt Kurs ab für Verdreifachung des Zubautempos

(Bild: andres-siimon-unsplash)

Die Bundesregierung hat im August im Kabinett das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgelegte Solarpaket beschlossen. Die Maßnahmen beschleunigen den Ausbau der Photovoltaik vor dem Hintergrund der ambitionierten PV-Ausbauziele bis 2030. Das Gesetzespaket basiert auf einem umfangreichen Konsultationsprozess mit der Branche, aber auch mittels Bürgerbeteiligung und setzt zentrale Elemente der Photovoltaikstrategie um, die das BMWK im Mai 2023 vorgestellt hatte. Zugleich ist das Solarpaket ein positives Beispiel für Bürokratieabbau. Durch einen dem Erarbeitungsprozess vorausgegangenen Praxis-Check wurden Hemmnisse und Bürokratiehürden aufgespürt und im Gesetzespaket konkret abgebaut.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Wir brauchen mehr Tempo und weniger Bürokratie beim Solarausbau und genau das setzen wir mit dem Solarpaket um. Wir müssen das Tempo verdreifachen und bis 2026 auf einen jährlichen Zubau von 22 GW kommen um unsere Ausbauziele zu erreichen. Das ist ambitioniert, denn im letzten Jahr lag der Zubau bei 7,5 GW. Daher haben wir heute im Kabinett mit dem Solarpaket zahlreiche neue Regelungen verabschiedet, die den Zubau in der Freifläche und auf dem Dach sowie die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger steigern. Zugleich räumen wir Hemmnisse aus dem Weg und bekämpfen das Bürokratie-Dickicht.“

So soll zum Beispiel für Balkon-PV die Anmeldung beim Netzbetreiber entfallen. Daneben wird die Direktvermarktung von Strom insgesamt flexibler und die Weitergabe von PV-Strom beispielsweise in Mietshäusern deutlich erleichtert.

„Ein weiterer Schwerpunkt des Pakets liegt darin, Flächen für Solarparks auf eine naturverträgliche und nachhaltige Art bereitzustellen und dabei mit Agri-PV landwirtschaftliche Flächen doppelt zu nutzen – für die Landwirtschaft und für die Stromerzeuung“, so Habeck weiter.

Das Solarpaket im Überblick:

1. PV-Ausbau wird beschleunigt – auf dem Land und in der Stadt

Um das Ziel von 215 GW Photovoltaik bis 2030 zu erreichen, soll der jährliche Zubau verdreifacht werden, von 7,5 GW im Jahr 2022 auf 22 GW im Jahr 2026. Der Zubau soll etwa hälftig auf Dächern und in der Fläche erfolgen. Beides wird in dem Gesetzespaket adressiert. Für den Ausbau in der Fläche werden weitere Flächentypen für die Nutzung durch Photovoltaik maßvoll geöffnet und die Förderung für innovative Solaranlagen wie Agri-PV, Biodiversitäts-PV und Parkplatz-PV gestärkt. Für Aufdachanlagen werden eine Vielzahl an bürokratischen Hürden beseitigt, Mieterstrom und Balkon-PV vereinfacht und die Netzanschlüsse beschleunigt.

2. Freifläche: Ausbau im Einklang mit Naturschutz und Landwirtschaft

Ein Kern des Pakets liegt darin, dass auch die Interessen der Landwirtschaft und des Naturschutz gewahrt werden. Die Förderung von Solaranlagen soll grundsätzlich auch in benachteiligten Gebieten möglich sein, die bislang für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden. Gleichzeitig wird eine klare Obergrenze definiert, die für einen ausgewogenen Ausgleich der Nutzungen sorgt. Wenn ein Anteil von einem Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in einem Bundesland bereits mit Solaranlagen belegt sind, kann das Land diese Flächen zudem für weitere Anlagen wieder schließen. Für die besonderen PV-Anlagen, welche eine besonders effiziente Doppelnutzung von Flächen ermöglichen – Agri-PV, Parkplatz-PV, Floating-PV und Moor-PV, wird ein eigenes Ausschreibungssegment eingeführt, das durch eine schrittweise Erhöhung einen immer größeren Beitrag zum Solarausbau in der Fläche leisten wird. Um den Naturschutz zu stärken, wird die neue Kategorie „Biodiversitäts-PV“ eingeführt und bei Agri-PV-Anlagen werden Maßnahmen zum Naturschutz besonders gefördert.

3. Zubau von Aufdach-PV wird durch Bürokratieabbau beschleunigt

Um das Ziel von 11 GW Zubau pro Jahr auf Dächern zu erreichen, werden wesentliche Hürden adressiert und abgebaut, die im Austausch mit der Branche im Rahmen eines sogenannten Praxis-Checks, aber auch im Rahmen einer umfassende Konsultation mit Verbänden, Zivilgesellschaft, Kommunen zur PV-Strategie und in einer Petition zu Balkon-Solar identifiziert wurden. Ein Fokus sind hierbei die Gewerbedächer: Hier wird die Pflicht zur Direktvermarktung ab 100kW flexibler gestaltet, der Grenzwert für das Anlagenzertifikat wird von bisher 135 kW auf 270 kWEinspeiseleistung angehoben und die Zusammenfassung von Anlagen wird auf den Netzanschluss begrenzt. Für kleine PV-Anlagen werden der Netzanschluss weiter beschleunigt und technische Anforderungen in der Direktvermarktung gesenkt. Die Förderung von PV-Anlagen auf bereits bestehenden, aber noch nicht für PV genutzten Gebäuden im Außenbereich wird ermöglicht, ebenso wie das sogenannte „Repowering“, also umfangreiche Erneuerung von Aufdachanlagen.

4. Mieterstrom und Balkonsolar wird deutlich vereinfacht

Ein weiterer Fokus im Solarpaket liegt auf der Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern am PV-Ausbau. So werden zum einen die Regelungen für die gemeinsame Nutzung von PV-Anlagen z. B.auf einem Mehrfamilienhaus stark vereinfacht: Mit der sogenannten „Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ wird es ermöglicht, PV-Strom innerhalb eines Gebäudes gemeinsam und unbürokratisch zu nutzen – ohne wie bisher alle Pflichten eines Stromversorgers erfüllen zu müssen. Gleichzeitig wird Mieterstrom vereinfacht und auch für Gewerbegebäude ermöglicht.
Zum anderen werden die Regeln für Balkonsolar deutlich vereinfacht: Statt zwei Anmeldungen wie bisher wird in Zukunft lediglich eine stark vereinfachte Anmeldung erforderlich sein und auf den Einbau eines neuen Zählers muss nicht mehr gewartet werden – ein rückwärtslaufender Zähler wird bis dahin vorübergehend geduldet.

(Pressemitteilung BMWK )

Globaler Klimastreik am 15.September – auch in Regensburg!

Bürgerenergie gibt‘s unter anderem, um das Klima zu schützen. Dafür braucht es allerdings noch viele andere Kräfte und Aktivitäten. Deshalb unterstützt die BERR den Aufruf von Fridays For Future zum globalen Klimastreik am 15.September 2023. In Regensburg ist zum Beispiel eine Demo um 15 Uhr geplant (Hbf Süd / Arcaden). Du bist doch auch dabei, oder?

Waldbrände, Wasserknappheit, Dürre: Die Menschheit steckt mitten in der Klimakrise. Diesen Sommer trifft sie uns alle vor unserer Haustür – und Menschen mit wenig Geld am härtesten. Doch statt uns vor der Klimakrise zu schützen, will der selbsternannte Klimakanzler Olaf Scholz (SPD) eines der wichtigsten Klimaschutz-Instrumente aushöhlen: das Klimaschutzgesetz. Er lässt zu, dass die FDP echten Klimaschutz verzögert und blockiert. Während die Ampel-Regierung mit sich selbst beschäftigt ist, versuchen Bild & Co. die Gesellschaft weiter zu spalten. Sie bekommen dabei Unterstützung von der Union, die Ängste vor den dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen schürt.

Wir dürfen den Blockierenden und Hetzenden nicht das Feld überlassen. Nach der Sommerpause muss die Regierung endlich vorankommen. Fortschritte beim Klimaschutz haben wir in den letzten Jahren dann erreicht, wenn wir mit Hunderttausenden die Regierung angetrieben haben. Genau deshalb gehen wir am Freitag, den 15. September gemeinsam mit Fridays for Future beim bundesweiten Klimastreik auf die Straßen. In hunderten Orten protestieren wir mit Menschen allen Alters und aus allen Teilen unserer Gesellschaft. Für eine Politik, die Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit zusammen denkt und ihre globale Verantwortung annimmt und konsequent umsetzt.

Wir fordern von der Bundesregierung … 

  • …das Klimaschutzgesetz zu stärken, statt es zu entkernen. Es muss für jeden Sektor weiterhin verbindlich vorgeben, wie viel CO2 jährlich eingespart werden muss.
     
  • … schneller aus Kohle, Gas und Öl auszusteigen. Gleichzeitig braucht es weit mehr Anstrengungen beim Energiesparen und dem Umbau zu einer emissionsfreien Wärmeversorgung. Fossile Ressourcen dürfen weltweit nicht weiter ausgebeutet, fossile Projekte im Ausland nicht weiter gefördert werden.
     
  • … eine grundlegende Mobilitätswende einzuleiten.Statt Milliarden in weitere  Autobahnen zu stecken, sollte die Regierung mit einem attraktiven Bus- und Bahn-Angebot und einer sicheren Fahrradinfrastruktur bessere Alternativen zum Auto schaffen – in den Städten und auf dem Land. Dazu gehört ein bundesweites Sozialticket für den ÖPNV, damit alle mobil sein können. Wir brauchen ein Ende von klimaschädlichen Subventionen wie dem ungerechten Dienstwagenprivileg und ein Tempolimit.
     
  • … das versprochene Klimageld einzuführen, um gezielt Menschen mit niedrigem Einkommen zu entlasten. Durch hohe CO2-Preise, die Abschöpfung fossiler Gewinne und die angemessene Besteuerung von großen Vermögen, muss eine gerechte Lastenverteilung erreicht werden. Mehr soziale Gerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch ein wichtiges Mittel gegen den Aufstieg rechtsradikalen Gedankenguts.
     
  • … Länder des Globalen Südens, die am meisten unter der Erderhitzung leiden, viel stärker bei der Bewältigung der Klimakrise zu unterstützen. Deutschland muss Verantwortung übernehmen für seinen Anteil an der Erderhitzung und umgehend Gelder für Schäden durch die Klimakrise im globalen Süden bereitstellen.

Wir wollen eine Regierung, die sich an Klimazielen orientiert, denen sie sich verpflichtet hat. Das können wir erreichen, wenn wir alle – jung  und alt – zusammen auf die Straßen gehen. Sei am Freitag, den 15. September bei Dir vor Ort mit dabei und werde Teil des weltweiten Klimastreiks von Fridays for Future.