Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Bürger*innenenergie-Gipfel

Wir bei der BERR sind in guter Gesellschaft. Unter dem Motto „Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ fordern 73 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen aus dem Umwelt- und Energiebereich einen Bürger*innenenergie-Gipfel der Bundesregierung. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der BUND, das Bündnis Bürgerenergie, Germanwatch und die 100 prozent erneuerbar stiftung. Außerdem sind Banken wie die GLS und die DKB, die Deutsche Umwelthilfe, die ElektrizitätsWerke Schönau, Naturstrom, Green Planet Energy, die Bürgerwerke und die Klima-Allianz dabei. Regionale Wertschöpfung, lokale Wirtschaftsförderung und Konfliktvermeidung beim Ausbau der erneuerbaren Energien funktionierten nur mit Partizipation und echter Teilhabe von Bürger*innen. Obwohl bereits erste Schritte durch die Bundesregierung eingeleitet wurden, auf die aufgebaut werden kann, fehlt aus Sicht der Verbände eine Gesamtstrategie. Ein Gipfel mit Zivilgesellschaft, Branchenverbänden und ein Gesetzespaket zu Bürger*innenenergie-Maßnahmen seien überfällig, erklärten die Unterzeichnenden übereinstimmend.

Allgemeingut Energie

Bei richtiger Ausgestaltung der Rahmenbedingungen biete die Partizipation von Bürger*innen vielfältige Chancen für eine erfolgreiche Energiewende und mehr Gerechtigkeit beim Zugang zum Allgemeingut Energie. Das Bündnis fordert neue Formen demokratischer Mitbestimmung bei Veränderungen vor Ort, attraktive finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten sowie eine Stärkung der Bürger*innenenergie. Damit würde der Abwehrhaltung vieler Menschen gegenüber Veränderungen im Strom-, Wärme- Mobilitätssektor etwas Positives entgegengesetzt werden, zeigen sich die Organisationen überzeugt. Selbstbestimmung und Eigeninitiative müssten leitende Gedanken bei der Ausrichtung der Energie- und Wirtschaftspolitik sein, so die Unterzeichnenden.

Katharina Habersbrunner, Vorständin Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn): „Bürger*innenenergie bringt die Energiewende schnell und erfolgreich voran. Sie verleiht Menschen das Gefühl, gemeinsam Dinge vor Ort verändern zu können. In tausenden Energiegemeinschaften landauf, landab realisieren engagierte Bürger*innen Energieprojekte. Sie stemmen gewaltige Investitionen, an deren Gewinnen die Gemeinschaft profitiert. Wir brauchen mehr, nicht weniger Bürger*innenbeteiligung bei der Energiewende. Mit einem Bürger*innenenergie-Gipfel kann die Bundesregierung ein kraftvolles Zeichen setzen, den Weg der Bürger*innenenergie entschlossen auszubauen.“

Silvie Kreibiehl, Vorstandsvorsitzende Germanwatch e.V.: „Wir brauchen jetzt Erfolgsgeschichten für eine hoffnungsvolle Zukunft und gegen den Rechtspopulismus. Eine dieser Erfolgsgeschichten heißt Bürger*innenenergie. Fast die Hälfte des Erneuerbaren-Ausbaus wurde von Bürgerinnen und Bürgern getragen, zum Beispiel in genossenschaftlichen Windparks. Sie ist gelebtes zivilgesellschaftliches Engagement und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln zugleich. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können noch viel mehr Menschen teilhaben und die Bürger*innenenergie zum Gemeinwohl-Faktor, zum Motor für die lokale Energiewende und gelebtes Gemeinwohl machen.“

Olaf Bandt, Vorsitzender Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Veränderungen brauchen Beteiligung, Gerechtigkeit und eine breite soziale Verankerung. Wandel vor Ort geht auf Dauer nur mit einer gerechten Verteilung der Einnahmen, mit klaren Mitwirkungsmöglichkeiten und einem hohen Anteil lokalen Eigentums. So bleibt die Energiewende weiterhin eine Erfolgsgeschichte und wirkt den jetzt schon spürbaren Auswirkungen des Klimawandels aktiv entgegen.“

Ein Tunnel erzeugt sein eigenes Licht 

Im Tunnel Bernhardswald wird viel Energie vor allem tagsüber benötigt. Um den Helligkeitsunterschied zwischen Tunnel und Außenbereich anzugleichen, wird der Tunnel tagsüber stärker beleuchtet, damit die Autofahrer jederzeit gut sehen. Zusätzlich läuft die Lüftung stärker je mehr Autos durchfahren, was erfahrungsgemäß ebenfalls tagsüber ist. Die Energie für die Beleuchtung erzeugt eine BERR PV-Anlage. Die Einsparungen sind für den Tunnelbetreiber beachtlich.   

(Bildquelle: Staatliches Bauamt Regensburg)

In der Grafik sehen Sie den externen Strombedarf des Tunnels vor Installation der PV-Anlage und seitdem sie den Strom für die Verkehrssicherheit produziert. 

Umweltpreis für die BERR

Anläßlich der Verleihung des Umweltpreises der Stadt Regensburg wurde die BERR mit einer Anerkennungsurkunde für ihr Engagement zur regionalen Energiewende ausgezeichnet.

Bereits 42 PV-Anlagen mit insgesamt 4,5 MWp Leistung ersparen der Atmosphäre jährlich tausende Tonnen C02 und ermöglichen den Mitgliedern, auch finanziell an der Energiewende zu partizipieren. Die stabilen Renditen sind bei immer mehr Bürgern beliebt.

Weitere Projekte sind bereits in Arbeit und bieten neue Möglichkeiten zur Beteiligung.

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Erfolgreicher Balkonkraftwerk-Workshop in Thalmassing

Der BUND Naturschutz Thalmassing hat zu einem informativen Workshop über Balkonkraftwerke eingeladen. Die Veranstaltung fand in der Bücherei Thalmassing statt und bot interessierten Bürgern die Möglichkeit, sich über das Thema nachhaltige Energiegewinnung auf kleiner Fläche zu informieren.

Walter Nowotny, Ortsgruppenleiter des BN und stellvertretender Vorsitzender der BERR, eröffnete die Veranstaltung. In seinem Vortrag, der auf die Arbeit von Alexander Meisinger zurückging, erklärte er die technischen Voraussetzungen, wirtschaftlichen Aspekte und Unterschiede in der Qualität von Balkonanlagen. Besonders im Fokus standen dabei die Amortisationszeiten und die grundlegenden Funktionsweisen der kleinen Photovoltaikanlagen.

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden im Vorraum der Bücherei die praktische Umsetzung einer Balkonanlage in Aktion sehen. Fragen wurden direkt vor Ort beantwortet, und die Möglichkeit, sich mit Fachleuten auszutauschen, trug dazu bei, eventuelle Unsicherheiten zu klären.

Eine Balkonanlage in Aktion!
Eine Balkonanlage in Aktion!

Ziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für die Vorteile von Balkonkraftwerken zu stärken und mögliche Hemmnisse für den Einsatz dieser umweltfreundlichen Technologie zu verringern. Mit insgesamt 23 Teilnehmenden war das Interesse erfreulich hoch.

Der Workshop soll dazu beitragen, die Nutzung von erneuerbaren Energien im privaten Bereich zu fördern und die Energiewende voranzutreiben.

Wo stehen wir im Jahre 2100?

Michael Koch hat sich mit dem Simulations-Tool „EN-ROADS“ befasst und versucht, damit einen Blick auf die zukünftige Erderwärmung und deren Folgen zu werfen.
Michael ist Dipl.-Ing.(FH) und Vorsitzender des BERR eG Aufsichtsrates. Er hat ein Faible für die Speicherung regenerativer Energien – und bekommt regelmäßig „Schnapp-Atmung“, wenn die Anlagen der BERR eG vom Versorger abgeregelt sind und/oder negative Preise an der Strombörse ausgewiesen werden. 😉

Einleitung

Mein Aufsichtsrats-Kollege Peter Fuermetz hat mich auf EN-ROADS aufmerksam gemacht – ein Werkzeug, mit dem jeder und jede im Selbstversuch abschätzen kann, wie bestimmte (weltweite) Maßnahmen sich auf die zukünftige Erderwärmung auswirken könnten. Nachfolgend möchte ich Ihnen dieses Tool vorstellen und eigene Schlüsse aus den Ergebnissen einiger Variationen ziehen.

Was ist dieses En-Roads?

EN-ROADS wird von Climate Interactive bereitgestellt, einer Kooperative „heller Köpfe“ aus dem Simulationsbereich, die u.a. Werkzeuge zur Simulation und Vorhersage von Klima-Auswirkungen erstellt. Genutzt werden diese Tools dabei offensichtlich auch von Politikern und Entscheidungsträgern in aller Welt (aber ganz sicher nicht von allen…).

In der Oberfläche von EN-ROADS können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen (z.B. „was wäre, wenn wir nun weltweit die Aufforstung der Wälder erhöhen“, oder „Kernkraft massiv fördern“, usw.) – und dann die erwartete Erderwärmung zum Ende des Jahrhunderts (2100) ablesen (neben vielen anderen Ergebnissen).

Das Konzept ist recht einfach gehalten, so dass „Laien“ schnell damit umgehen können. Für „Spezialisten“ bietet sich dann die Möglichkeit, bis ins (fast) letzte Detail eigene Einstellungen vorzunehmen – und auch alle verwendeten Modelle und Gleichungen in der Dokumentation einzusehen.

Die Simulationsmodelle werden regelmäßig abgeglichen und angepasst, was bei mir – in Verbindung mit der offenen Dokumentation – ein sehr hohes Vertrauen in die Genauigkeit der Aussagen erzeugt. Gleichwohl handelt es sich um eine Zukunfts-Vorhersage, und wir wissen ja:

„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain).

Spielen wir doch mal…

Vielleicht ergeht es Ihnen ähnlich: Ich habe in EN-ROADS zuerst einmal an allen „Reglern“ herumgespielt, um den einen Faktor zu finden, der das Problem löst (also die Erderwärmung zum Ende des Jahrhunderts drastisch reduziert oder sogar verhindert). Leider konnte ich keine solche „Stellschraube“ finden – zudem beeinflussen sich manche Faktoren gegenseitig. Das Problem scheint also etwas komplexer zu sein.

Nun gut, dann gehen wir doch nun einmal in die Extreme.

Das folgende Bild zeigt die Simulation Ist-Zustand. Sie bezieht also die aktuell getätigten Maßnahmen (zumindest größtenteils, nehme ich an) schon mit ein. Aber keine zukünftige „Verbesserung“. Die erwartete Klimaerwärmung im Jahr 2100 beträgt ca. 3.3 °C.

Hier nun (ich nenne es Best-Case) sind alle Maßnahmen zur Reduzierung der Klimaerwärmung maximiert (angenommenes Wachstum der Weltbevölkerung und Wirtschaftswachstum bleiben gleich). Das ist natürlich illusorisch, aber… schau’n wir mal. Das Modell sagt damit immer noch eine Erwärmung um 1,2 °C voraus.

Daraus kann man zuerst einmal folgern, dass wir den Punkt bereits überschritten haben, an dem es uns möglich gewesen wäre, alle Auswirkungen unseres bisherigen Treibens rückgängig zu machen.

Doch was sind denn nun die Auswirkungen, die wir bei diesen beiden „Extrem-Szenarien“ zu erwarten haben? EN-ROADS bietet eine Vielzahl von zu erwartenden Effekten – ich picke hier einmal „Meeresspiegel“ und „Ernteertrag“ heraus.

Meeresspiegel: „Auf die Steigung kommt es an“

Die folgende Grafik zeigt den zu erwartenden Meeresspiegel-Anstieg mit „maximalen“ Maßnahmen und „ohne“. Ein Anstieg von ca. 45 cm scheint unausweichlich – es könnten auch ca. 65 cm werden. Beide Varianten werden große Landverluste (kann man im Tool ansehen) auslösen, und damit u.a. entsprechende Migrationsbewegungen.
Die Steigung der Kurven ist jedoch deutlich unterschiedlich, so dass man folgern muss „es wird bis 2100 schon übel, aber ohne Maßnahmen säuft die Menschheit in den Jahrzehnten ab 2100 erst so richtig ab“ (verlängern Sie die Kurven einfach gedanklich).

Ernteertrag: „Host koa Mehl, dann host a koa Brot“

Hier sehen wir nun die vom Programm geschätzte Reduzierung des Ernteertrags mit „maximalen“ Maßnahmen und „ohne“. Wie uns die Dokumentation erklärt, bezieht sich das nur auf ein Simulations-Modell, das den Wegfall von Ernten durch Temperatur beschreibt (ab bestimmten Temperaturen lassen sich bestimmte Pflanzen nicht mehr kultivieren). Hier ist nicht einbezogen, was z.B. Ausfälle von Niederschlägen zusätzlich bewirken.
Der „senkrechte Strich“ beschreibt übrigens die Situation „heute“, da sich der Vergleich auf einen Basis-Zeitraum von 1981-2010 (Mittelwert) bezieht. Wir haben schon heute Verluste „gegenüber früher“.
Die hier ersichtlichen Auswirkungen der Variante „ohne Maßnahmen“ zeigen, dass schon in diesem Jahrhundert die Ausbringung der (weltweiten) Landwirtschaft deutlich sinken wird. Die Versorgung der Weltbevölkerung (aktuell schon nicht flächendeckend gewährleistet) wird deutlich schwieriger. Da viel landwirtschaftlicher Ertrag für die Tiermästung verwendet wird, könnte vegane Ernährung hier sicherlich einen positiven Beitrag leisten (diese Option konnte ich im Programm allerdings nicht entdecken).

Was heißt das denn nun?

Aus dieser Extrembetrachtung (und meinen sonstigen „Spielereien“) ziehe ich ein paar Schlüsse:

  • Es gibt keine „einzelne Stellschraube“, die das Problem der Erderwärmung „mal so eben“ löst. „Einfach“ war gestern.
  • Der CO2-Preis hat noch den größten Effekt (wohl, weil damit einfach die Wirtschaft dazu gezwungen wird, kostengünstige/CO2-neutrale Lösungen zu (er)finden). Es muss aber immer ein Zusammenspiel von mehreren Maßnahmen sein („systemisches Denken“). Eine Veränderung alleine reicht nicht.
  • So manche als Heilsbringer verkaufte Einzelmaßnahme (z.B. „massives Hochfahren der Atomenergie“) hat fast keine Auswirkung – bei extremen Kosten und Risiken.
  • Selbst bei massivsten (theoretischen; praktisch nicht möglichen) Maßnahmen wird die avisierte Erderwärmung „nicht 0“ – und es wird Auswirkungen auf unsere Zivilisation geben. Der Zug der „vollständigen Vermeidung“ ist schlichtweg abgefahren. Resilienz muss mitgedacht werden.
  • Falls Sie ein Entscheidungsträger in den Siebzigern (oder darüber) und ohne Kinder sind, leugnen Sie einfach die aktuelle Situation und nutzen Sie Ihren Privatjet weiter. Die ganze Sache wird Sie persönlich nur noch in geringem Umfang betreffen. Meinen Glückwunsch. [das war jetzt sehr polemisch, bitte verzeihen Sie mir diesen Einschub]

(M)ein Fazit

Wir alle bemühen uns aktuell um eine Reduzierung der Auswirkungen der Klimaerwärmung, nicht mehr um deren Verhinderung. Das sollte jedem klar sein. Wo wir wirklich „landen“ werden, ist nach wie vor offen. Das hängt von uns allen ab – jeder noch so kleine Beitrag hilft. (Werbeblock: Unterstützen Sie ihre lokale Bürgerenergie) 😉

Zu dieser Reduzierung gehört – wie gesagt – die (machbare) Maximierung der effektiven Maßnahmen. Aber auch eine „Resilienz-Steigerung“ ist notwendig, um absehbar eintretende Effekte abfedern zu können.

Unsere Enkel und Urenkel werden auf jeden Fall in einer „anderen Welt“ leben. Das an sich ist ja nicht ungewöhnlich (oder gar schlecht) – das war in der Geschichte schon immer so. Wir sollten nur versuchen, diese „andere Welt“ als lebenswerten Ort zu erhalten. Und das wird zunehmend schwieriger…

Zu viel PV-Strom oder zu wenig netzdienliche Speicher ?

Erwin Achleitner, ein Aufsichtsrat bei der BERR, hat sich zum Thema Strompreise sowie Häufigkeit und Vermeidung von negativen Strompreisen schlau gemacht und einen Artikel dazu geschrieben. Das Thema ist wichtig für alle, die eine PV-Anlage planen sowie für Besitzer von PV-Anlagen, welche das Ziel haben, die CO2-Emission in Deutschland zu reduzieren.

Erwin Achleitner hat Maschinenbau an der TU Wien studiert und war anschließend Assistent am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeuge. 1986 wechselte er zu Siemens nach Regensburg und den nachfolgenden Firmen Continental und Vitesco Technologies, bevor er 2022 den Ruhestand antrat.

Zu viel PV-Strom?

Die Ausgaben für das EEG Konto (https://www.bmwk-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2016/19/Meldung/direkt-erklaert.html) werden im Jahr 2024 deutlich höher als die im Budget veranschlagten Kosten von 10 Millarden (Mrd.) €. Bereits im Sommer 2024 wurden die 10 Mrd. € überschritten und man rechnet, dass es zum Jahresende über 20 Mrd. € werden. Der Grund ist der starke Zubau von PV Anlagen in Deutschland bei gleichzeitiger Reduzierung des Stromverbrauchs. Der Einbruch bei den Verkaufszahlen für batterieelektrische Fahrzeuge Mitte und Ende 2024 (nach dem Ende der Förderung), sowie die rückläufige Industrieproduktion wirkt sich negativ auf die Stromnachfrage aus.

Kurzstudie zu den Auswirkungen der „Wachstumsinitiative“

In der Studie von Prof. Bauer (TH Darmstadt, siehe hier) sind die Auswirkungen auf die Stunden mit negativem Strompreis, die Verteilung des PV Zubaus sehr schön beschrieben. Auch Vorschläge für einen Eingriff in den Strommarkt wurden gemacht, welche allerdings weniger sinnvoll sind. 

Im Jahr 2025 wird sich die Situation bei den negativen Strompreisen durch den PV Zubau in 2024 und der darauffolgenden Jahre nochmals deutlich verschärfen. 

Die von Prof. Bauer diskutierten Massnahmen wie  

  • Aussetzen der Einspeisevergütung für die Anlagen zwischen 7 und 25 kW“ bei negativen Börsenstrompreisen
  • Einspeisung bei negativem Strompreis entweder technisch unterbunden werden, indem die installierten Smart Meter (analog zu der Leistungsgruppe ab 25 kW) mit einer entsprechenden Schaltfunktion ausgestattet werden,“
  • oder die Betreiber müssen bei Einspeisung trotz negativem Strompreis inangemessener Weise mit den dadurch entstehenden Kosten belastet werden

lassen befürchten, dass der Zubau von PV Anlagen ähnlich wie die Neuzulassung von E-Autos einen Einbruch erleidet und dadurch die CO2-Neutralität während der Sommermonate in weite Ferne rückt.

Rentabilität von PV Anlagen

Die Rentabilität von PV Anlagen würde sich in den nächsten Jahren deutlich verschlechtern, wenn mehr als 300 Stunden mit sehr hoher Sonneneinstrahlung von den insgesamt im Mittel 1547 Sonnenstunden pro Jahr wegen negativer Strompreise wegfallen oder die von Prof. Bauer vorgeschlagenen Massnahmen in Zukunft eingeführt würden. Dies würde einen Zusammenbruch der deutschen Solateurwirtschaft bedeuten. Auch mit negativen Folgen auf dem Arbeitsmarkt, wodurch zusätzliche Kosten durch Arbeitslosengeld und Kurzarbeit entstehen.

Diese Schlussfolgerungen von Prof. Bauer sind falsch und nicht zielführend. Wir haben in Deutschland nicht zu viel PV-Energie sondern viel zu wenige Stromspeicher, welche netzdienlich eingesetzt werden.

Speicher, Speicher, Speicher…

Bisher haben hauptsächlich Privatleute und Industriebetriebe in Batteriespeicher investiert. Nach den Auswertungen des Fraunhofer Instituts [1] sind nur 13,6 % der insgesamt 11,6 GWh in Deutschland Batterie-Großspeicher mit mehr als 1000 MWh. Die 79,8 % Hausspeicher zwischen 0 und 20 kWh werden meist nicht netzdienlich betrieben und haben den Zweck den Eigenverbrauch von PV-Strom zu erhöhen und damit Kosten für die PV-Betreiber zu reduzieren – sofern der Batteriespeicher nicht zu groß gewählt wurde. Die überwiegende Zahl von Hauspeichern werden morgens aufgeladen, da die Wetterprognosen nicht immer zuverlässig sind und die meisten Speicher nicht Prognose basiert geladen werden. In den Sommer Monaten sind die Speicher zur Mittagszeit meist zu 100 % geladen, da sie über Nacht auch nicht vollständig entladen wurden.

Rechnet man bei den von Prof. Bauer abgeschätzten Kosten von 500 Mio. € bei negativem Strompreis noch die Kosten für das EEG Konto bei niedrigem Börsenstrompreis dazu, so würden sich wahrscheinlich 1 Mrd. € für die Belastung des EEG Kontos ergeben.

Mit 1 Mrd. € könnten mehr als doppelt so viele Batteriegroßspeicher zugebaut werden, als heute vorhanden sind. Würde man netzdienliche Batteriespeicher bezuschussen, so könnte ein vielfaches an Batteriegroßspeichern durch Bürgerenergiegenossenschaften oder Stromversorger errichtet werden. Um in den Sommermonaten fossile Energie durch erneuerbare Energie ersetzen zu können sind Batteriegroßspeicher zwingend erforderlich, da in den Sommermonaten die Energiegewinnung aus Windkraftanlagen eingeschränkt ist und damit der Netzausbau für den Windstrom aus dem Norden in den Süden nur teilweise wirksam ist. Durch die Speicherung von PV Strom in Batterien werden negative Strompreise vermieden und das Preisniveau von PV Strom angehoben. Dadurch wird das EEG Konto weniger belastet.

Bundesnetzagentur ist gefordert

Es ist selbsterklärend, dass der vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) geplante PV-Zubau [2] von 18 GW PV in 2025 und 22 GW in 2026 und der weitere Zubau für die folgenden Jahren erforderlich ist, um von der fossilen Energie weg zu kommen – aber leider nicht realistisch und finanzierbar ist. Jedes zugebaute GW an PV Leistung erfordert heute auch den Zubau der entsprechen Batterieleistung. Da die Sonne mehrere Stunden am Tag scheint, sollte der Batteriespeicher die Kapazität von mindestens 3-4 * GW PV-Leistungszubau haben, um die Abregelung des PV-Stroms gering zu halten. Solch ein jährlicher Batteriespeicher Zubau ist logistisch in so kurzer Zeit nicht möglich. Der vom BMWK nicht koordinierte Zubau von PV-Anlagen und Batteriespeichersystemen kostet heute den Steuerzahler Mrd. € oder die PV-Anlagenbetreiber machen diese Verluste in Zukunft. Dabei hätte es die Bundesnetzagentur in der Hand, mit der Genehmigung und Ausschreibung von PV Freiflächenanlagen auf den Markt einzuwirken und das Gleichgewicht zwischen PV- und Batteriespeicher Zubau zu erhalten.

Ein Elektrolyseur benötigt 4000 – 5000 Vollaststunden pro Jahr um halbwegs wirtschaftlich zu arbeiten, damit er gegenüber Elektrolyseuren mit einem Standort in der Nähe des Äquators konkurrenzfähig ist. Solch hohe Vollaststunden sind nur möglich in Kombination mit PV- und Windenergie sowie mit Batteriespeicher.

Die Regierung plant zum Beginn des Jahres 2025 Änderungen bei der Einspeisevergütung. Sehr wahrscheinlich wird die Einspeisevergütung für neue Anlagen ab 2025 ab 7 kWp PV-Leistung an den Großhandelspreis für Strom gekoppelt. Damit wird das Risiko der negativen Strompreise auf den PV Anlagenbetreiber verlagert, wenn er den Strom an Tagen mit hoher Solareinstrahlung und geringem Stromverbrauch nicht selbst verbrauchen kann. Es ist zu befürchten, dass der Zubau von PV Anlagen ähnlich wie bei den E-Autos einen Einbruch erleidet. Sollte man ähnliche Überlegungen auch für die Windenergie planen, würde man auch eine weitere Verlangsamung des Windenergie Zubaus erhalten.

Empfehlungen für private PV-Betreiber:

  • Anstelle einer Südausrichtung der PV Anlage sollten ab 2025 die Anlagen in einer Ost-Westausrichtung geplant werden. Diese Anlagen habe zwar einen etwa 20 % geringeren Jahresertrag als die Südausrichtung. In den Morgen- und Abendstunden ist der Ertrag allerdings höher, wodurch sich der Eigenverbrauch sowie die Einspeisevergütung steigern lässt. Auch die Kosten für den Wechselrichter und den Batteriespeicher sind dadurch geringer. Wegen der derzeit sehr niedrigen Kosten für die Solarmodule sind die Mehrkosten für die höhere Anzahl der Solarmodule nicht entscheidend. Der höhere Ertrag einer Südausrichtung zur Mittagszeit macht keinen Sinn, wenn man 0 € Einspeisevergütung bekommt, falls man den Strom zur Mittagszeit und an den Wochenenden nicht selbst verbrauchen kann.
  • Der Stromverbrauch zur Mittagszeit sollte vor allem an den Wochenenden mit viel Sonneneinstrahlung maximiert werden. E-Auto und Hausspeicher laden, Geschirrspüler und Waschmaschine einschalten, … Das sollten auch PV-Anlagenbetreiber machen, welche vor 2025 die Anlage im Betrieb genommen haben und eine feste Einspeisevergütung bekommen.
  • Freiflächen PV Anlagen sollten so geplant werden, dass auch am Wochenende zur Mittagszeit Verbraucher in der Nähe sind, bzw. Verbraucher direkt an die PV Anlage angeschlossen sind. Wenn über 300 h von im Mittel 1547 bis max 2000 Sonnenstunden / Jahr die Freiflächenanlage keine Erträge liefert, wird auch die Finanzierung durch Bankkredite schwierig.
  • Anstelle zu großer Hausspeicher, welche unwirtschaftlich werden wenn etwa 200 Volllastzyklen pro Jahr nicht erreicht werden, sollte das Geld besser in eine Energiegenossenschaft investiert werden. Damit könnten auch die Energiegenossenschaften stärker den Zubau von Batteriespeichern mit einer Kapazität größer 1000 MWh forcieren. Für V2H, V2G oder H2G (V…vehicle, H…home, G…grid) sind noch viele bürokratische Hürden bis zur Realisierung zu nehmen sowie zusätzliche Investitionen in bidirektionale Wallboxen erforderlich. Die Anschaffung einer bidirektionalen Wallbox macht wenig Sinn, wenn die vorhandene Wallbox noch funktionstüchtig ist. Wer ein Elektroauto hat, welches nicht bidirektional laden kann hat, muss die Kosten für die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges dazu rechnen.
  • Wer eine PV-Anlage plant, sollte versuchen die Anlage noch in 2024 ans Netz zu bringen. Anlagen ab 2025 werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weniger wirtschaftlich sein.

Literatur:

[1]​Reuther, T.; Kost, C.: Photovoltaik- und Batteriespeicherzubau in Deutschland in Zahlen. Auswertung des Marktstammdatenregisters, Stand Februar 2024. Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

[2]​Photovoltaik-Strategie: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. März 2023, https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/photovoltaik-stategie-2023-entwurf.pdf?__blob=publicationFile&v=12

Strom, Schafe, schönes Obst – unser Solarpark in Bergstetten trägt Früchte

Schöne Nachrichten aus dem BERR Solarpark in Bergstetten. Dort sind kürzlich im Park zwei Lämmer zur Welt gekommen.

Die Flächen unter und zwischen den PV-Modulen werden ja regelmäßig von einem Schäfer mit seiner Herde besucht und auf diese Weise gepflegt, und eines der Muttertiere hat tatsächlich im Park ihren Nachwuchs auf die Welt gebracht. Wir freuen uns mit der jungen Mutter und dem Schäfer und wünschen den beiden neuen alles Gute…

Auch die Ausgleichsfläche neben dem Park, die wir ja im Rahmen der Planung und Genehmigung zur Verfügung stellen mussten, trägt Früchte. Ein erster, bisher noch einsamer Apfel war‘s immerhin in diesem Jahr, im ersten Jahr der Neupflanzung der jungen Obstbäume.

Wir hatten ja im Rahmen einer Kooperation mit der Energieagentur Regensburg und mit tatkräftiger Hilfe von sechzig Kindern aus der Grund- und Mittelschule Laaber im letzten Herbst Obstbäume gepflanzt. Diesen geht es gut, nur ganz ganz wenige haben den ersten Winter nicht überstanden. Und der erste Apfel wird in der nächsten Saison ganz bestimmt vielfältige Gesellschaft bekommen

Zur Auffrischung: Der Park leistet ca. 1 MW, er hat 16 Wechselrichter und (sehr) viele Module, und er hilft dabei, pro Jahr etwa 400 Tonnen CO2 einzusparen. In letzter Zeit kam es immer wieder mal vor, dass die Anlage vom Netzbetreiber abgeschaltet wurde, weil durch die Menge an erneuerbarem Strom die Netze überlastet gewesen wären. Dafür bekommen wir Entschädigung, natürlich würden wir aber stattdessen lieber Strom liefern. Änderung diesbezüglich ist in Sicht, wenn irgendwann die Netze besser ausgebaut sein werden und intelligenter gemanaged werden können. Und bei zukünftigen Anlagen muss man genau überlegen, ob nicht gleich eine dazu passende Speichereinheit sinnvoll ist.

Das Bürgerbeteiligungsgesetz in Bayern

Im Juli 2024 hat die bayerische Staatsregierung im Rahmen einer Kabinettssitzung Eckpunkte für die Einführung eines Beteiligungsgesetzes für Windenergie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen beschlossen. Dieses Gesetz soll ab Anfang 2025 gelten und verfolgt das Ziel, die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber erneuerbaren Energien zu stärken. Doch was bedeutet das konkret für Energiegenossenschaften in Bayern? 

Das Vorhaben der Staatsregierung

Das geplante Gesetz sieht vor, dass Betreiber neuer Windenergie- und Photovoltaikanlagen sowohl Kommunen als auch Bürgern ein Angebot zur finanziellen Beteiligung unterbreiten müssen. Diese finanzielle Beteiligung soll in verschiedenen Formen möglich sein, um sich an die regionalen Gegebenheiten anzupassen. Die Staatsregierung hofft, durch diese Maßnahmen die lokale Zustimmung zu erneuerbaren Energieprojekten zu erhöhen und so die Energiewende voranzutreiben. 

Die finanziellen Beiträge sind dabei klar geregelt: Anlagenbetreiber sollen 0,2 Cent pro kWh in die Kommunalkasse und optional 0,1 Cent pro kWh an betroffene Bürger in der Region auszahlen. Während bei Windrädern Kommunen in einem Radius von 2,5 Kilometern anteilsmäßig beteiligt werden, erhält bei Photovoltaikanlagen nur die Standortkommune eine Entschädigung.

Kritik

Trotz dieser ambitionierten Pläne stößt das Vorhaben der Staatsregierung auf Kritik, insbesondere von Seiten der Energiegenossenschaften. Es handelt sich bei der vorgeschlagenen finanziellen Beteiligung nicht um eine echte Bürgerbeteiligung, wie sie durch Genossenschaften ermöglicht wird. 

Der Vorstandsvorsitzende der BERR Joachim Scherrer äußerte sich sehr kritisch gegenüber dem Entwurf:

„Echte Bürgerbeteiligung gibt es nur mit Bürgerenergiegenossenschaften. Nur Mitglieder in unseren Genossenschaften können bei Investitionen sagen: Das ist auch meins! Die Form der Kommanditbeteiligung bei Anlagen erschließt sich für die Mehrheit der Bürger ja leider nicht.“

Die finanzielle Beteiligung an einem Windpark kann in etwa mit dem Kauf von Wertpapieren verglichen werden. Man investiert Geld und erhält Zinsen, hat aber keine wirkliche Mitsprache oder aktive Beteiligung am Projekt. Das ist nicht vergleichbar mit der Mitgliedschaft in einer Genossenschaft, wo man wirklich aktiv beteiligt ist und mitentscheiden kann.

Leitlinien des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB)

Auch der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat Leitlinien erstellt, um die Bürgerbeteiligung an erneuerbaren Energien zu fördern. Der GVB sieht echte Bürgerbeteiligung als essentiell für den Erfolg der Energiewende an. Dazu gehören nicht nur finanzielle Anreize, sondern auch Mitsprache- und Entscheidungskompetenzen sowie die Möglichkeit zur aktiven Mitwirkung.

In den Leitlinien des GVB wird betont, dass Bürgerbeteiligung nicht zu unverhältnismäßiger bürokratischer und finanzieller Belastung führen darf. Stattdessen sollten Anreize geschaffen werden, um die Bürger aktiv in die Energiewende einzubinden. Hierbei wird auch auf die Bedeutung dezentraler Energieprojekte hingewiesen, die von den Bürgern vor Ort gestaltet werden.

Die Diskussion um das geplante Bürgerbeteiligungsgesetz zeigt deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie Bürger in die Energiewende einbezogen werden sollten. Während die Staatsregierung auf finanzielle Anreize setzt, plädieren Energiegenossenschaften für eine tiefere, aktivere Beteiligung der Bürger. 

Energiegenossenschaften bieten den Vorteil, dass Bürger nicht nur finanziell, sondern auch in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dies könnte langfristig zu einer stärkeren Akzeptanz und Unterstützung der erneuerbaren Energieprojekte führen. Die Staatsregierung sollte daher überlegen, wie sie die Genossenschaftsmodelle stärker fördern kann, um die Energiewende in Bayern nachhaltig und bürgernah voranzutreiben.

Landrat Martin Neumeyer gratuliert Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, zum 15-jährigen Bestehen der Agentur.

Energieagentur Regensburg feiert 15 Jahre Arbeit für Energiewende und Klimaschutz

Landrat Martin Neumeyer gratuliert Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, zum 15-jährigen Bestehen der Agentur.
Landrat Martin Neumeyer gratuliert Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, zum 15-jährigen Bestehen der Agentur.

Am 26. Juli feierte die Energieagentur Regensburg ihr 15-jähriges Bestehen mit einer festlichen Jubiläumsfeier rund ums Haus RUBINA am TechCampus in Regensburg. Die verschiedenen Gäste, von Kommunen und Unternehmen bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern, konnten sich zu dem mittlerweile umfangreichen Tätigkeitsfeld der Energieagentur informieren und untereinander austauschen. Mit dem Umzug ins Haus RUBINA und der Eröffnung des Energie-Bildungszentrums um:welt wurden 2021 große Schritte gemacht und das Team stetig erweitert.

Am Vormittag der Jubiläumsfeier standen ganz die Mitglieder der Agentur im Fokus. Kommunen, Unternehmen und weitere Institutionen aus Stadt und Landkreis Regensburg sowie dem Landkreis Kelheim kamen zusammen und tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen und Themen aus. Die Vorsitzenden der Energieagentur, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger sowie Landrat Martin Neumeyer als Teil des Vorstands begrüßten die Teilnehmenden und gratulierten zum Jubiläum. Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur, dankte anschließend in seiner Rede allen Mitgliedern für die teils bereits langjährige Unterstützung. Zudem hob er die starke interkommunale Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Regensburg und dem Landkreis Kelheim im Rahmen der Energieagentur hervor. Ein Beispiel dafür ist die Wasserstoffallianz Donauregion Kelheim-Regensburg, die 2023 gemeinsam von Landkreis Kelheim, Stadt und Landkreis Regensburg und weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft gegründet wurde. 

Tag der offenen Tür für Bürgerinnen und Bürger

Nachmittags waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die Energieagentur Regensburg besser kennenzulernen. Rund 150 Personen nahmen die Gelegenheit war und nutzten das vielfältige Programm für Groß und Klein. Bei einer Hausführung konnten die Besucherinnen und Besucher beispielsweise mehr über das nachhaltige Konzept des RUBINA-Gebäudes erfahren, während Info-Stände die Möglichkeit boten, die Mitglieder der Agentur kennenzulernen. Das Energie-Bildungszentrum lud zu einem spannenden Quiz und einem informativen Workshop ein. Vor dem Haus sorgten zahlreiche Mitmachaktionen für Unterhaltung: Eine Upcycling-Aktion, ein Gewinnspiel und ein Fahrrad-Parcours, bei dem die verschiedenen Lastenfahrräder der Donau-Donkey-Flotte getestet werden konnten.

Führendes Netzwerk für Energie und Klimaschutz in der Region

Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren hat sich die Energieagentur Regensburg zu einer bedeutenden Institution im Bereich Energie und Klimaschutz entwickelt. Heute zählt sie 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist das führende Netzwerk für Energie und Klimaschutz in der Region. Die Agentur kann auf rund 200 Mitglieder blicken, darunter etwa 140 Unternehmen und Organisationen sowie 60 Kommunen. Auch die Aufgaben der Energieagentur Regensburg haben sich erweitert. Die Tätigkeitsfelder reichen von Bildung und Beratung über Konzeption und Management hin zu Information- und Netzwerkarbeit.

Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, gemeinsam mit der Vorsitzenden, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der stellvertretenden Vorsitzenden, Landrätin Tanja Schweiger.
Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, gemeinsam mit der Vorsitzenden, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der stellvertretenden Vorsitzenden, Landrätin Tanja Schweiger.

Gemeinsam in die Zukunft

Die Jubiläumsfeier war nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen Erfolge, sondern vor allem auch ein Ausblick auf die kommenden Herausforderungen und Ziele der Energieagentur Regensburg. Die engagierte Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und Partnern wird weiterhin im Fokus stehen, um nachhaltige Energielösungen und den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.

Die Energieagentur Regensburg dankt allen Teilnehmenden, Mitgliedern und Partnern für ihre Unterstützung und freut sich auf viele weitere erfolgreiche Jahre.


Balkonsolar in Regenstauf

Energiewende zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen: Kostenfreier Workshop des Klimabeirats Regenstauf und der BERR am 26. September in Regenstauf.

Sie wollen bei sich bei zu Hause die Stromkosten senken, haben aber nicht die Möglichkeit sich mit einer großen PV-Anlage unabhängiger zu machen?

Sie möchten selbst Energieerzeuger werden, auch ohne eigenes Dach? Am besten mit echtem Ökostrom aus 100% regenerativen Quellen?

Im Rahmen der Bayerischen Energietage zeigt das Wirtschaftsministerium zusammen mit der BERR eG gleich zwei Lösungen:

Steckersolar und Bürgerenergiegenossenschaften

Sie haben einen Balkon, eine Terrasse oder ein Garagendach? Dann können Sie dort eigenen Solarstrom gewinnen und aktiver Teil der Energiewende werden – mit einem Steckersolar-Gerät. Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Mini-Solaranlagen, Plug & Play-Solaranlage oder Balkonkraftwerke genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Wir zeigen Ihnen, was bei der Auswahl einer Anlage zu beachten ist. Sie haben die Möglichkeit die Komponenten und den Aufbau eines Balkonkraftwerks selbst in die Hand zu nehmen. Von unseren Experten erfahren Sie wertvolle Tipps zum Thema Sicherheit, Technik, Wohneigentumsrecht und Förderungen.

  • Donnerstag, 26. September 2024 19:00 – 21:00 Uhr
  • Mehrgenerationenhaus, Dachgeschoss
  • Regenstauf, Oberpfalz

Wem ein Steckersolar-Gerät nicht reicht, dem wird zusätzlich gezeigt, wie man durch eine finanzielle Beteiligung in einem genossenschaftlichen Modell für den Ausbau von dezentralen, erneuerbaren Energieanlagen für die Region und seine Bürger und Unternehmen sorgen kann. Erfahren Sie am Beispiel der regionalen BERR eG, wie eine Genossenschaft funktioniert und welche Möglichkeiten und Vorteile Sie haben, wenn Sie sich daran beteiligen.