BERR auf der „Intersolar“ in München

Die BERR war dabei – auf DER Leitmessse für die Solarbranche in München, die vom 14. bis zum 16. Juni 2023 stattfand. 2.469 Aussteller aus 57 Ländern, über 106.000 Besucher aus 166 Nationen sowie über 2.000 Teilnehmende an den Konferenzen und Side-Events.

Joachim Scherer und Justin Schlecht waren unter den Teilnehmern und konnten interessante Gespräche führen, u.a. mit Caroline Qu, Sales Director von Amerisolar (s. Bild):

  • Am Stand von Fenecon ging es um Speicherlösungen, die auch für unsere geplanten Solarparks immer relevanter werden. Gegen Mittag wird es in Zukunft einen Überschuss an Strom geben und gegen Abend wird dieser gebraucht, deshalb werden wir mit Speichern eine bedarfsgerechtere Stromproduktion ermöglichen können
  • Bei Aero Compact ging es um die Frage, wie Dächer mit einer nicht geeigneten Statik mit PV belegt werden könnten.
  • Sehr vielversprechend waren die Gespräche mit Treesystem über die Möglichkeiten für Parkplatz-PV.
  • Wichtige Trends sind auch farbige Module in Form von Dachziegeln, um denkmalgeschützte Gebäude zu belegen. Bei diesen stellt man überhaupt keinen Unterschied mehr fest – eine sehr beeindruckende Entwicklung. Außerdem wird auch die Wand/Fassaden PV in Zukunft sehr relevant (z.B. von Solarix)

Ob in den Messehallen, den Konferenzen oder den Foren: Das Programm der drei Tage stellte Innovationen, Geschäftsmodelle und Trends rund um die erneuerbare Energiewirtschaft sowie der Elektromobilität in den Fokus. Nach einem starken Konferenzauftakt mit hochkarätiger Besetzung präsentierten Unternehmen einem internationalen Fachpublikum ihre innovativen Produkte und Lösungen für die neue Energie- und Mobilitätswelt. Dabei stellten sie insbesondere Lösungen für die intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität in den Mittelpunkt – beispielsweise für Kombinationsmöglichkeiten von Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpen und E-Mobilität, sowie deren Integration in ein intelligentes Stromnetz.

Messe und Konferenz haben einmal mehr gezeigt: Lösungen, Produkte und Geschäftsmodelle für eine sichere 24/7-Versorgung mit erneuerbarer Energie sind über alle Branchen hinweg vorhanden.

Haben wir wirklich zu wenig Strom?

Häufig ist zu lesen, dass wir zu wenig Strom erzeugen, um die wachsende Zahl an Elektroautos und Wärmepumpen zu versorgen. Gleichzeitig werden aber regelmäßig Erzeugungsanlagen abgeregelt. Unsere Freiflächen-Fotovoltaikanlage in Bergstetten war im Zeitraum eines Monats 10-mal davon betroffen.

Abregelungen des BERR PV-Parks Bergstetten
im Mai und Juni 2023

04.06.23 Wir wurden heute von ca. 10-16 Uhr Uhr abgeregelt 
03.06.23 Wir wurden heute von ca. 11-15 Uhr Uhr abgeregelt
31.05.23 Wir wurden auf 30 % reduziert 
29.05.23 Wir wurden heute von xx-xx Uhr abgeregelt 
28.05.23 Wir wurden heute von 11.09-17.31 Uhr auf 30 % reduziert
27.05.23 Wir wurden heute von xx-xx Uhr abgeregelt
26.05.23 Wir wurden heute von 12.10-15.21 Uhr abgeregelt = 3 Std. 11 Min. Erstattung
20.05.23 Wir wurden heute von 11.14-14.38 Uhr abgeregelt = 3 Std. 24 Min. Erstattung
18.05.23 Wir wurden heute von 10.37-16.32 Uhr abgeregelt = Knapp 6 Std. Erstattung
09.05.23 Wir wurden heute von 10-16 Uhr abgeregelt = 6 Std. Erstattung

Häufig wird vom Netzbetreiber zur Mittagszeit ab 10 bis 16 Uhr abgeregelt oder sogar abgeschaltet. Dies läuft unter dem Begriff Einspeisemanagement (EinsMan). In der Regel erhält die BERR dafür eine Erstattung. Diese wird aber von der Allgemeinheit über die Netzentgelte bezahlt.

Was sind die Gründe für diese Abschaltungen?

Obwohl der Netzbetreiber eigentlich laut Energiewirtschaftsgesetz eine Informationspflicht hat, erfahren wir die Ursachen unserer lokalen Abregelungen nur sehr mühsam. Generell sind die Ursachen meist im Übertragungsnetz begründet. Laut BNetzA Monitoringbericht 2021 sind das 63% von insgesamt 5818 GWh Ausfallarbeit insgesamt. In vielen Regionen von Deutschland sind mittlerweile EinsMan-Maßnahmen nötig. Rund 77 Prozent der Ausfallarbeit entstehen jedoch durch EinsMan-Maßnahmen in den Bundesländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Dabei ist insbesondere Niedersachsen mit rund 45 Prozent betroffen.

In Bayern werden überwiegend PV-Anlagen und in Niedersachsen überwiegend Windkraftanlagen abgeregelt.

Entschädigungszahlungen, verursacht durch Einspeisemanagementmaßnahmen:

Es gibt Lösungsansätze, die schon längst hätten ergriffen werden müssen

  • Speicherung von Ausfallarbeitsstrom
  • Pumpkraftwerke, Batteriespeicher, Elektrolyseure, Wärmespeicher,
  • Förderung des Verbrauchs zu den Spitzenerzeugungszeiten durch variable Stromtarife
  • Ampel App für den optimalen Stromverbrauch: Rot = jetzt Verbraucher ausschalten! Grün: jetzt bitte Verbraucher einschalten!
  • Schlecht regelbare fossile Erzeugungsanlagen abbauen.
  • Biogasanlagen überwiegen flexibel betreiben.
  • Eigenheimspeicher so einstellen, dass diese sich erst ab ca. 11 Uhr aufladen
  • Sektorenkoppelung von Strom, Verkehr, Wärme.

Zusammen mit der BERR können Sie dazu beitragen, die Energie lokal zu erzeugen und auch lokal zu verbrauchen. Wir sind natürlich immer bemüht, dass erneuerbar erzeugte Energie nicht abgeregelt wird, sondern sinnvoll verwendet wird.

Strom vom eigenen Dach – Solarpotenzialkataster

Wenn Sie die Möglichkeit haben, eine Photovoltaik-Anlage zum Beispiel auf das eigene Hausdach zu installieren, werden Sie zuerst mal wissen wollen, ob Ihre Situation dafür überhaupt geeignet ist. Die allerersten Infos gibt es im sogenannten Solarpotenzialkataster.

Dort können Sie überprüfen, ob Ihr Dach grundsätzlich geeignet ist für eine PV-Anlage. Dieses Kataster gibt es in zwei Versionen:

Man sieht auf der Karte (hier als Beispiel die Gemeinde Sinzing) die dunkelgrün gekennzeichneten Dachflächen, das sind diejenigen, die für eine PV-Anlage gut geeignet sein dürften. 

Dieser Service von Stadt und Landkreis Regensburg kommt so zustande, dass Überflugsdaten (Laserscan) in einem vereinfachten Modell abgebildet werden. Die Dachflächen werden automatisch identifiziert, anschließend werden Einstrahlwinkel und andere Faktoren wie zum Beispiel die Verschattung berechnet.

Einfamilienhaus und BERR

Wir von der BERR werden immer wieder angefragt, ob wir auch Anlagen auf Einfamilienhäuser bauen würden. Wir mussten allerdings schon vor einiger Zeit erkennen und beschließen, dass wir für Installationen unterhalb einer bestimmten Kapazität nicht der richtige Partner sind. Konkret sind das 30 KWp, erst ab dieser Größe macht eine Kooperation mit der BERR Sinn. Wie viel KW kann Ihr Dach nun in der Spitze liefern? Dazu gilt die Faustregel, dass für 1 KWp ungefähr 6-10 Quadratmeter nötig sind. Typische Einfamilienhäuser sind in der Regel unter dieser Größenordnung von 30 KWp, darum baut und betreibt die BERR oft Dachanlagen auf öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Turnhallen, Gemeindeämtern etc.

Grüner Strom vom eigenen Dach

Wenn Sie also überlegen, auch zum regionalen und nachhaltigen Stromproduzenten zu werden, ist dieses Solarpotenzialkataster eine gute erste Anlaufstelle. Der nächste Schritt wäre dann eine fachkundige Beratung, zum Beispiel von einem professionellen Handwerksbetrieb oder auch zuerst mal von „neutraler“ Stelle wie der Energieagentur Regensburg. Die Beratung beinhaltet in der Regel die konkrete Eignungsprüfung des Dachs, aber auch die Klärung der Anschlussmöglichkeiten oder die derzeit gültigen Förderungs-Richtlinien. Neben der Finanzierung müssen dann auch die Anmeldungen beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur organisiert werden. Dabei hilft Ihnen aber ganz sicher Ihr Innungs-Fachbetrieb.

Sollten Sie selber keine Möglichkeiten haben, grünen Strom zu erzeugen, kennen Sie vielleicht jemanden, für den oder die das Solarpotenzialkataster eine sinnvolle erste Anlaufstelle ist.

Wenn Ihre Gegebenheiten allerdings womöglich eine Anlage mit 30KWp oder mehr bedeuten würden, freuen wir uns natürlich auf Ihren Kontakt…

BERR Strategieworkshop 2023

Am Dienstag, dem 16.Mai 2023, war es wieder einmal soweit: Aufsichtsrat und Vorstand der BERR trafen sich in geschlossener Sitzung zum „Strategieworkshop“. Alle Vorstands- und fast alle Aufsichtsratsmitglieder waren anwesend. Während unsere regulären Sitzungen inzwischen oft online stattfinden, führen wir solche Workshops lieber in Präsenz durch.

Diesmal wählten wir einen Workshop-Raum des Deggingers, und diskutierten von etwa 18 bis 21 Uhr intensiv über die Zukunft der BERR. Moderiert wurde die Veranstaltung – wie auch schon die letzte – von unserem Genossenschaftsmitglied Peter Fürmetz (herzlichen Dank dafür). Vom Workshop ausgehende Vorschläge werden nachfolgend in reguläre AR/V-Sitzungen eingebracht und dort formal weiter behandelt.

Um welche Themen ging es? Nun, für die BERR stehen zwei große „Zukunftsthemen“ an:

  • Zum einen ist es das Wachstum der Genossenschaft. Wir haben aktuell viele Möglichkeiten, deutlich zu wachsen. Mehr, als das bisher der Fall war. Diesen „Schwung“ möchten wir nutzen – und damit in Zukunft viel mehr „grünen Strom“ produzieren. Dafür sind wir angetreten.
    So eine Steigerung geht allerdings mit „Wachstumsschmerzen“ einher. Wir müssen ggfs. unsere Struktur erweitern oder ändern, Partner ins Boot holen – und schlicht in der Lage sein, die anfallende Arbeit zu bewältigen.
    Auch ist „Wachstum um jeden Preis“ nicht gewollt – die Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein, und auch das Risiko muss kalkulierbar bleiben. Schließlich arbeiten wir mit dem Geld unserer Mitglieder, und nicht mit „entbehrlichem Risiko-Kapital“.
  • Das zweite Thema, mit dem wir uns schon seit einiger Zeit befassen, ist die Nachfolgeregelung für einige unserer Vorstandskollegen. Manche von ihnen – nun im Rentenalter – möchten in absehbarer Zukunft etwas kürzer treten. Hier gilt es natürlich, einen reibungsfreien Übergang zu gewährleisten. Auch dazu haben wir Lösungsvorschläge erarbeitet.

Es bleibt – wie immer – spannend!

Im Detail werden wir unsere Mitglieder über unsere Vorhaben auf der Generalversammlung und über weitere geeignete Kanäle (Newsletter, im Aufbau befindlicher Mitgliederbereich der Homepage) informieren.