Sechzig Kinder aus der Grund- und Mittelschule Laaber haben am 20. November 2023 mit Hilfe der Energieagentur Regensburg und der Bürger Energie Region Regensburg eG ihrer Ausbildung zu Energieagentinnen und Energieagenten das i-Tüpfelchen verliehen.
Bei bestem Pflanzwetter trafen sich drei Klassen aus der Grund- und Mittelschule Laaber mit ihren Unterstützern auf der Pflanzfläche. Diese befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Solarpark der BERR am Steinbuckel bei Bergstetten. Unser erster Versuch, die Ausgleichsfläche zu bepflanzen war damals ja leider nicht von Erfolg gekrönt, drum wollten wir das jetzt in die Hand von „Profis“ abgeben. Klar, dass hier die Schulkinder aus Laaber gerne einspringen.
Im Unterricht haben sie gemeinsam mit Katja Kunstmann und Johannes Zange aus der Energieagentur Regensburg im Rahmen der Energiebildungsoffensive schon erarbeitet, dass es ungemein wichtig ist, Bäume zu pflanzen. Ein Baum hat einen unschätzbar großen Wert für die Umwelt und die Menschen. Als nun Joachim Scherrer von der BERR eG an die Energieagentur herantrat, war der Plan, gemeinsam mit den Schulkindern die Fläche zu bepflanzen, schnell gefasst.
Am 20. November war es dann so weit. Das Busunternehmen Meier aus Aichkirchen gabelte die pflanzwilligen Schulkinder auf und brachte sie mitsamt Ausrüstung nach Bergstetten. Auf der Pflanzfläche angekommen hieß es dann erst einmal: „Löcher graben!“ Diesen Aufruf folgten die Kinder gerne und gruben mit teils abenteuerlichem Gerät, aber unter vollem Einsatz 40 Löcher in den nassen Lehmboden. Dann folgte das große Finale: Ein Hupen ertönte und kündigte die Ankunft der Bäume an. In Windeseile wurden die Bäume und Stützpfähle abgeladen, verteilt und eingepflanzt.
Entstanden ist eine richtige, echte Streuobstwiese mit verschiedenen Birn-, Apfel- und Süßkirschbäumen. Vielen Dank an alle Unterstützer, die Energieagentur, Busunternehmen Meier, Garten Punzmann GmbH und vor allem den Schülerinnen und Schülern und deren Lehrkräften!
Wie Sie wissen, ist die BERR eine eingetragene Genossenschaft (eG). Damit unterliegt sie (u.a.) dem Genossenschaftsgesetz (GenG). Es ist festgelegt, dass wir einen Vorstand (V; der die Geschäfte führt) haben – und einen Aufsichtsrat (AR; der den Vorstand überwacht). Nun kann man im GenG und in unserer Satzung im Detail nachlesen, welche Aufgaben diese Organe haben. Aber: Was bedeutet das wirklich in der Praxis? Für den Aufsichtsrat (AR) wollen wir das in unserem Fall einmal genauer betrachten.
Zuerst einmal: Wir haben – neben der Satzung – eine Geschäftsordnung des Aufsichtsrates. Diese ist nicht öffentlich (für Mitglieder natürlich einsehbar), wurde vom AR selbst beschlossen, und detailliert dessen Tätigkeiten (im Rahmen der vorgegebenen Aufgaben aus GenG und Satzung natürlich). Also z.B. bei Prüfungshandlungen: Wie genau führen wir diese durch, und was ist zu prüfen? Oder: Wie oft im Jahr finden mindestens Sitzungen statt? Alle Mitglieder des AR erhalten diese Geschäftsordnung und müssen sie per Unterschrift anerkennen.
AR/V-Sitzungen
Das „zentrale Instrument“ der Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat sind die gemeinsamen Sitzungen (i.d.R. abends, jeweils ca. 3 Stunden). Bisher alle 3 Monate angesetzt, werden diese mittlerweile alle 2 Monate abgehalten – es gibt einfach viel zu besprechen und zu beschließen. Vor Corona fanden Sitzungen immer in Präsenz statt, mittlerweile hat sich die Online-Variante (Zoom oder Teams) als unser Standard etabliert.
Um in der AR/V-Sitzung Beschlüsse fassen zu können, ist die Anwesenheit von mindestens der Hälfte der Aufsichtsräte notwendig. Daher wird dies zu Beginn formal abgeprüft und festgestellt. Dann folgt normalerweise der Statusbericht des Vorstandes (Lage der Projekte, finanzielle Situation, Mitgliederstand, usw.) und die Diskussion einzelner Themen. So muss z.B. für Investitionen über 100TSD Euro ein formaler Beschluss vorliegen – das kann der Vorstand nicht alleine entscheiden. Und natürlich gibt es immer auch weitere aktuelle Themen. Die Durchführung der Generalversammlung und der Vorschlag für die Ausschüttung beispielsweise. Zu jedem Treffen wird ein detailliertes Protokoll erstellt, in dem z.B. auch alle Beschlüsse und Abstimmungsergebnisse dargestellt werden müssen (wird ggfs. bei der jährlichen Prüfung des Genossenschaftsberbandes kontrolliert).
Prüfungstätigkeiten
Der Aufsichtsrat ist verpflichtet, Prüfungen durchzuführen. In unserem Fall teilt sich das auf in „Anlagenprüfung“ und „Unterlagenprüfung“. Beide Prüfungen werden stichpunktartig durchgeführt und erfolgen zusätzlich zu der jährlichen Prüfung des Genossenschaftsverbandes. Einzelne Mitglieder des AR werden gebeten, diese Prüfungstätigkeiten durchzuführen. Sie erstellen sodann ein kurzes Protokoll und berichten anschließend darüber.
Beispiel: Report zur Anlagenprüfung
Ausschüsse
Unter der Leitung von AR-Mitgliedern haben wir zwei Ausschüsse gebildet: Einen Marketing- und einen Innovationsausschuss. Dort kann jedes interessierte Genossenschaftsmitglied mitwirken. Treffen finden nach Absprache der jeweiligen Mitglieder statt. Im Moment liegt unser Fokus auf dem Marketingausschuss, denn eine Steigerung der Bekanntheit unserer Genossenschaft und der Mitgliederzahl (Mitgliedereinlagen) ist Basis für die Projekte, die wir realisieren können.
Weitere Treffen
Neben den oben genannten „regulären Meetings“ treffen sich AR und V bei Bedarf auch außerplanmäßig, z.B. zur Vorbereitung der Generalversammlung, oder zu Strategiemeetings („wo sehen wir die Genossenschaft in einigen Jahren – was wollen wir erreichen, was nicht?“). Solche Treffen führen wir ggfs. dann eher in Präsenz durch.
Fazit
Sie sehen, viele der (bei uns bisher immer unentgeltlichen) Tätigkeiten des Aufsichtsrates erfolgen hinter den Kulissen – denn per Definition „wirkt der AR nach innen“. Die Geschäfte der Genossenschaft werden durch den Vorstand geführt – und nur durch diesen. Es ist also durchaus normal, dass Mitglieder des AR nicht öffentlich als Vertreter der BERR eG in Erscheinung treten (diese Befugnis hätten sie i.d.R. auch gar nicht). Trotzdem tragen sie im Rahmen ihrer Aufgaben dazu bei, unsere Genossenschaft am Laufen zu halten!
Am letzten Samstag (4.November 2023) folgten 19 Mitglieder – bei strahlendem Sonnenschein – dem Aufruf zur „Entkrautung“ unserer Großanlage in Bergstetten bei Laaber. Zahlreiche Sträucher und Kleinstbäume drohten den Zaun der Solaranlage (mit 1MW/P und knapp 4.000 Modulen) zu beschädigen.
Für einige von uns war es der erste Besuch im BERR Solarpark, und für diejenigen war die Anlage wirklich beeindruckend. Es macht tatsächlich ein bisschen stolz, „Miteigentümer“ einer solchen Komponente für die Energiewende vor Ort zu sein. Und man kann sich lebhaft vorstellen, welche Anstrengungen für die Entstehung dieses Projekts notwendig waren. Respekt vor den fleissigen (ehrenamtlichen) „Machern“!
Gestärkt mit Butterbrezen und Softdrinks rückten wir dem Wildwuchs zu Leibe, teilweise mit Heckenscheren und Motorsensen. Alle haben zusammengeholfen, alle haben angepackt, für alle gab’s was zu tun.
Eine neue Datenleitung ist bei dieser Gelegenheit auch vergraben und angeschlossen worden. Das war notwendig geworden, weil wohl ein Marder das Originalkabel angeknabbert hat. Auch ein paar Hasen haben wir mit unserer Aktion aufgescheucht, die können dort ein und aus, weil der Zaun am unteren Ende genau dafür einen entsprechenden Abstand hat. Das Gras zwischen und unter den Modulen wird von Schafen kurz gehalten. Eine Herde von ungefähr fünfzig Tieren kommt zwei bis drei Mal im Jahr extra dafür vorbei.
Nach nur knapp 3 Stunden war das Gröbste erledigt. Jetzt können wir nur hoffen, dass die Anlage nicht allzu oft abgeschaltet wird.
Allen Helfern und Helferinnen nochmals herzlichen Dank!
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