11. Generalversammlung der BERR

Am Donnerstag (20.Juli 2023) trafen sich knapp sechzig Mitglieder zur ordentlichen Generalversammlung unserer Genossenschaft in Obertraubling bei Regensburg. Die Rekordbeteiligung(!) trotz Sommerwetter zeigt, dass sich viele der Mitglieder für die Geschicke der BERR interessieren, und ihnen die weitere Entwicklung am Herzen liegt. 

Die Versammlung wurde vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats Michael Koch geleitet, er hatte neben Begrüßung und Verabschiedung auch die Aufgabe, die notwendigen und vorgeschriebenen Bekanntmachungen und Abstimmungen durchzuführen. Das Genossenschaftsgesetz schreibt für dieses wichtigste Entscheidungsgremium ja bestimmte Formalien vor – Fristen und Abstimmungsthemen sind einzuhalten und zu dokumentieren. 

Der Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbands wurde im Rahmen der Tagesordnung auch vorgestellt, er bestätigt, dass die rechtlichen Grundsätze einer ordentlichen Betriebsführung eingehalten wurden.

Die inhaltlich wichtigsten Themen wurden durch Jochen Scherrer, den Vorstandsvorsitzenden präsentiert:

  • Bilanz und Abschlussbericht für das Jahr 2022
  • Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses aus 2022
  • Laufende und angebahnte Projekte

Das Betriebsergebnis in 2022 war gegenüber dem Vorjahr sehr erfreulich gewachsen, dies ist allerdings zum Teil auch den Turbulenzen am Strommarkt zuzuschreiben (hohe Strompreise). Im laufenden Jahr 2023 werden voraussichtlich die Umsätze und auch die Ergebnisse wieder eher im Bereich des Vorjahres (2021) liegen, das wird sich aber erst im weiteren Verlauf des Jahres zeigen.

Ausschüttung von 4% beschlossen

Zur Ergebnisverwendung hatten sich Vorstand und Aufsichtsrat bereits im Vorfeld ausführlich Gedanken gemacht und die Gesamtlage eingeschätzt. Das Resultat war ein Vorschlag für die Generalversammlung, für das Jahr 2022 eine Ausschüttung von 4% des jeweils eingelegten Kapitals zu beschliessen. Dieser Vorschlag wurde auch ohne Gegenstimmen angenommen.

Neue Projekte in Sicht

Jochen Scherrer zeigte sich sehr erleichtert, dass er seit Anfang 2023 mit Justin Schlecht einen kompetenten „Überzeugungstäter“ zur Seite hat, der bei den vielen Anbahnungen und geplanten Projekten tatkräftig viele Aufgaben übernimmt. Für einige vielversprechende davon besteht zur Zeit noch eine Vertraulichkeitsvereinbarung, ein Auszug aus der Pipeline der anderen interessantesten Anbahnungen wurde vorgestellt:

  • Tunnel bei Bernhaldswald
  • Ausschreibung der Stadt Regensburg für insgesamt 15 Dächer
  • Anbahnungen in Neutraubling, Wiesent, Wörth, Thalmassing, Lappersdorf und noch anderen Standorten

Ärgerlich ist bei praktisch allen Projektplanungen, dass die Verteilnetze oft den Anforderungen nicht genügen und die Kooperationsbereitschaft des Netzbetreibers manchmal auch nicht sehr ausgeprägt ist.

Aufstockung des Aufsichtsrats

Die Aufgaben des Aufsichtsrats sind vielfältig und werden alle ehrenamtlich erbracht, sie sollen auf mehr Schultern verteilt werden. Dazu wurde die Aufnahme von zwei zusätzlichen Mitgliedern in das Gremium vorgeschlagen und auch beschlossen. Ohne Gegenstimmen wurden Dr.Erwin Achleitner und Peter Fuermetz gewählt.

Mitglieder werben Mitglieder

Auf Anfragen aus dem Plenum wurde noch einmal ausdrücklich bestätigt, dass die BERR inzwischen wieder neue Mitglieder – auch mit mehr als zwei Anteilen – aufnehmen kann, und dass auch für die derzeitigen Mitglieder die Aufstockung der Anteile wieder möglich und auch ausdrücklich erwünscht ist. Ebenfalls aus dem Teilnehmerkreis meldeten sich Stimmen, die für eine gemeinsame Anstrengung warben, doch jeweils im eigenen Umfeld neue Mitglieder zu gewinnen. Das macht auch wirklich Sinn, die vielen Anbahnungen stellen erhebliche Wachstumschancen in Aussicht. 

Anmerkung des Verfassers dieses Artikels: Mitglieder, die Möglichkeiten und Ambitionen zur Mithilfe im Bereich Marketing und Kommunikation haben, mögen sich bitte bei mir unter peter.fuermetz (at) berregensburg.de melden…

Für eine erfolgreiche und inklusive Energiewende – engage stellt den Energiewende-O-Mat vor

Bei einer Fachkonferenz in Frankfurt am Main stellte das Forschungsprojekt engage den Energiewende-O-Mat vor. Dabei handelt es sich um Deutschlands erste und derzeit einzige digitale Anlaufstelle für Bürger:innen, die sich aktiv in die Energiewende einbringen wollen.

Unter energiewendeomat.de finden die Nutzer:innen Projekte und Initiativen, bei denen sie sich finanziell oder persönlich engagieren können. Die BERR findet man dort, wenn man sich in der Region Regensburg zum Beispiel als Genossenschaftsmitglied beteiligen möchte.

„Die große Mehrheit der Deutschen unterstützt die Ziele der Energiewende und sehen diese als eine Gemeinschaftsaufgabe. Allerdings sind nur wenige Menschen tatsächlich an ihrer Umsetzung beteiligt. Das liegt auch daran, dass oftmals Informationen und niedrigschwellige Möglichkeiten zur Teilhabe an Energiewendeprojekten fehlen. Mit dem Energiewende-O-Mat wollen wir diese Lücke schließen“, erklärt Dr. Kathleen Pauleweit. Sie ist wissenschaftliche Referentin beim engage-Projektpartner Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und war maßgeblich an der Entwicklung des Online-Tools beteiligt.

Der Energiewende-O-Mat basiere auf der Idee des Wahl-O-Mat und funktioniere ganz ähnlich, so Pauleweit: „Die Nutzer*innen beantworten einige Fragen zu sich und zu ihren Wünschen für ihr Engagement. Auf Basis der Antworten schlägt der Energiewende-O-Mat dann Projekte vor, die den Interessen – etwa eine Verankerung in der jeweiligen Region – der Nutzer*innen am besten entsprechen. So entfällt eine aufwendige Recherche und das Engagement für die Energiewende kann direkt beginnen.“

Für den Energiewende-O-Mat haben die engage-Wissenschaftler*innen in der Forschungsphase nicht nur acht aktuelle Energiewendeprojekte von Unternehmen, Genossenschaften, Verbände und Initiativen aus ganz Deutschland ermittelt, sondern auch fünf Beteiligungsmodelle identifiziert, die breiten Teilen der Bevölkerung einen möglichst einfachen Zugang ermöglichen. Diese sind:

  • Finanzielle Beteiligung, z.B. über Bürgerenergiegesellschaften
  • Freiwilliges Engagement, etwa in lokalen Energiewendeinitiativen
  • Information und Beratung, z.B. Energieberatung durch Verbraucherzentralen
  • Individuelle Stromtarife, durch Ökostromanbieter oder Energiegenossenschaften mit Bürger:innenstromtarif
  • Unterstützung und Förderung, etwa über Schirmherrschaften

Dass diese Beteiligungsmodelle bereits breite Anwendung finden und einen konkreten Beitrag zur Energiewende leisten, machte die internationale engage-Konferenz ebenfalls deutlich. Rund 160 Expert:innen aus ganz Europa kamen zusammen, um sich in Workshops und einem Vor-Ort-Besuch über aktuelle Energiewendeprojekte mit Bürgerbeteiligung und Best-Practices – etwa zur inklusiven Gestaltung der Vorhaben – auszutauschen.

Über engage
engage untersucht das Potenzial von Bürgerbeteiligung und anderen sozialen Innovationen für eine erfol-greiche und inklusive Umsetzung der Energiewende. Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt arbeiten das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM), die eueco GmbH, das Bündnis Bürgerenergie und die 100prozent erneuerbare stiftung zusammen.

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein. Mit über 250 Mitgliedern vereint es über 500.000 Energiebürger*innen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen oder gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann. Die BERR ist natürlich Mitglied beim Bündnis Bürgerenergie…

Vorankündigung: BERR Generalversammlung am 20.Juli 2023

Die jährliche Generalversammlung unserer Genossenschaft wird am 20.07.2023 um 18 Uhr im Gasthaus Weitzer, Hauptstraße 13 in Obertraubling stattfinden. Die entsprechende Einladung wurde den Mitgliedern per Mail oder postalisch bereits zugeschickt.

Bitte beachten Sie, dass es sich um eine geschlossene Veranstaltung nur für unsere Mitglieder handelt, keine öffentliche Präsentation.

Die GV findet wieder als reine Präsenzveranstaltung statt. Wir prüfen weiterhin die Möglichkeiten, die sich mit dem geänderten Genossenschaftsgesetz ergeben: ob in Zukunft womöglich auch hybride Versammlungen durchgeführt werden können.

Dieses Mal aber – wie gesagt – wieder live und persönlich. 

Wir freuen uns auf rege Teilnahme, es werden wichtige Themen besprochen:

  • Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2022 und zur aktuellen Lage
  • Bericht des Aufsichtsrats über seine Tätigkeit und das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung
  • Beschlüsse zum Jahresabschluss 2022, Verwendung des Bilanzergebnisses 2022, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat
  • Außerdem soll der Aufsichtsrat außerplanmäßig erweitert werden, dazu findet eine Wahl statt.

Ansonsten finden wir bestimmt Zeit und Gelegenheit, uns ausführlich zu aktuellen Projekten und zur Zukunft unserer Genossenschaft auszutauschen.

Damit Sie schon etwas Lust bekommen, hier noch ein paar aktuelle Bilder aus der konkreten Arbeit in unserer PV-Anlage in Bergstetten:

Engagiert. Energiewende. Entfesseln.

Die BERR beim Konvent von Bündnis Bürgerenergie

Max Uthoff und Justin Schlecht (BERR)
Max Uthoff und Justin Schlecht (BERR)

Ich war dabei, beim langen Bürgerenergie-Wochenende in Frankfurt am Main, am 23. und 24.Juni 2023. Und ich bin voller Eindrücke, Anregungen und mit viel Motivation wieder zurück gekommen. Hier ein paar Gedanken im Rückblick.

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