Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert Bürger*innenenergie-Gipfel

Wir bei der BERR sind in guter Gesellschaft. Unter dem Motto „Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ fordern 73 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen aus dem Umwelt- und Energiebereich einen Bürger*innenenergie-Gipfel der Bundesregierung. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der BUND, das Bündnis Bürgerenergie, Germanwatch und die 100 prozent erneuerbar stiftung. Außerdem sind Banken wie die GLS und die DKB, die Deutsche Umwelthilfe, die ElektrizitätsWerke Schönau, Naturstrom, Green Planet Energy, die Bürgerwerke und die Klima-Allianz dabei. Regionale Wertschöpfung, lokale Wirtschaftsförderung und Konfliktvermeidung beim Ausbau der erneuerbaren Energien funktionierten nur mit Partizipation und echter Teilhabe von Bürger*innen. Obwohl bereits erste Schritte durch die Bundesregierung eingeleitet wurden, auf die aufgebaut werden kann, fehlt aus Sicht der Verbände eine Gesamtstrategie. Ein Gipfel mit Zivilgesellschaft, Branchenverbänden und ein Gesetzespaket zu Bürger*innenenergie-Maßnahmen seien überfällig, erklärten die Unterzeichnenden übereinstimmend.

Allgemeingut Energie

Bei richtiger Ausgestaltung der Rahmenbedingungen biete die Partizipation von Bürger*innen vielfältige Chancen für eine erfolgreiche Energiewende und mehr Gerechtigkeit beim Zugang zum Allgemeingut Energie. Das Bündnis fordert neue Formen demokratischer Mitbestimmung bei Veränderungen vor Ort, attraktive finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten sowie eine Stärkung der Bürger*innenenergie. Damit würde der Abwehrhaltung vieler Menschen gegenüber Veränderungen im Strom-, Wärme- Mobilitätssektor etwas Positives entgegengesetzt werden, zeigen sich die Organisationen überzeugt. Selbstbestimmung und Eigeninitiative müssten leitende Gedanken bei der Ausrichtung der Energie- und Wirtschaftspolitik sein, so die Unterzeichnenden.

Katharina Habersbrunner, Vorständin Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn): „Bürger*innenenergie bringt die Energiewende schnell und erfolgreich voran. Sie verleiht Menschen das Gefühl, gemeinsam Dinge vor Ort verändern zu können. In tausenden Energiegemeinschaften landauf, landab realisieren engagierte Bürger*innen Energieprojekte. Sie stemmen gewaltige Investitionen, an deren Gewinnen die Gemeinschaft profitiert. Wir brauchen mehr, nicht weniger Bürger*innenbeteiligung bei der Energiewende. Mit einem Bürger*innenenergie-Gipfel kann die Bundesregierung ein kraftvolles Zeichen setzen, den Weg der Bürger*innenenergie entschlossen auszubauen.“

Silvie Kreibiehl, Vorstandsvorsitzende Germanwatch e.V.: „Wir brauchen jetzt Erfolgsgeschichten für eine hoffnungsvolle Zukunft und gegen den Rechtspopulismus. Eine dieser Erfolgsgeschichten heißt Bürger*innenenergie. Fast die Hälfte des Erneuerbaren-Ausbaus wurde von Bürgerinnen und Bürgern getragen, zum Beispiel in genossenschaftlichen Windparks. Sie ist gelebtes zivilgesellschaftliches Engagement und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln zugleich. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können noch viel mehr Menschen teilhaben und die Bürger*innenenergie zum Gemeinwohl-Faktor, zum Motor für die lokale Energiewende und gelebtes Gemeinwohl machen.“

Olaf Bandt, Vorsitzender Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Veränderungen brauchen Beteiligung, Gerechtigkeit und eine breite soziale Verankerung. Wandel vor Ort geht auf Dauer nur mit einer gerechten Verteilung der Einnahmen, mit klaren Mitwirkungsmöglichkeiten und einem hohen Anteil lokalen Eigentums. So bleibt die Energiewende weiterhin eine Erfolgsgeschichte und wirkt den jetzt schon spürbaren Auswirkungen des Klimawandels aktiv entgegen.“

Ein Tunnel erzeugt sein eigenes Licht 

Im Tunnel Bernhardswald wird viel Energie vor allem tagsüber benötigt. Um den Helligkeitsunterschied zwischen Tunnel und Außenbereich anzugleichen, wird der Tunnel tagsüber stärker beleuchtet, damit die Autofahrer jederzeit gut sehen. Zusätzlich läuft die Lüftung stärker je mehr Autos durchfahren, was erfahrungsgemäß ebenfalls tagsüber ist. Die Energie für die Beleuchtung erzeugt eine BERR PV-Anlage. Die Einsparungen sind für den Tunnelbetreiber beachtlich.   

(Bildquelle: Staatliches Bauamt Regensburg)

In der Grafik sehen Sie den externen Strombedarf des Tunnels vor Installation der PV-Anlage und seitdem sie den Strom für die Verkehrssicherheit produziert. 

Umweltpreis für die BERR

Anläßlich der Verleihung des Umweltpreises der Stadt Regensburg wurde die BERR mit einer Anerkennungsurkunde für ihr Engagement zur regionalen Energiewende ausgezeichnet.

Bereits 42 PV-Anlagen mit insgesamt 4,5 MWp Leistung ersparen der Atmosphäre jährlich tausende Tonnen C02 und ermöglichen den Mitgliedern, auch finanziell an der Energiewende zu partizipieren. Die stabilen Renditen sind bei immer mehr Bürgern beliebt.

Weitere Projekte sind bereits in Arbeit und bieten neue Möglichkeiten zur Beteiligung.

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Strom, Schafe, schönes Obst – unser Solarpark in Bergstetten trägt Früchte

Schöne Nachrichten aus dem BERR Solarpark in Bergstetten. Dort sind kürzlich im Park zwei Lämmer zur Welt gekommen.

Die Flächen unter und zwischen den PV-Modulen werden ja regelmäßig von einem Schäfer mit seiner Herde besucht und auf diese Weise gepflegt, und eines der Muttertiere hat tatsächlich im Park ihren Nachwuchs auf die Welt gebracht. Wir freuen uns mit der jungen Mutter und dem Schäfer und wünschen den beiden neuen alles Gute…

Auch die Ausgleichsfläche neben dem Park, die wir ja im Rahmen der Planung und Genehmigung zur Verfügung stellen mussten, trägt Früchte. Ein erster, bisher noch einsamer Apfel war‘s immerhin in diesem Jahr, im ersten Jahr der Neupflanzung der jungen Obstbäume.

Wir hatten ja im Rahmen einer Kooperation mit der Energieagentur Regensburg und mit tatkräftiger Hilfe von sechzig Kindern aus der Grund- und Mittelschule Laaber im letzten Herbst Obstbäume gepflanzt. Diesen geht es gut, nur ganz ganz wenige haben den ersten Winter nicht überstanden. Und der erste Apfel wird in der nächsten Saison ganz bestimmt vielfältige Gesellschaft bekommen

Zur Auffrischung: Der Park leistet ca. 1 MW, er hat 16 Wechselrichter und (sehr) viele Module, und er hilft dabei, pro Jahr etwa 400 Tonnen CO2 einzusparen. In letzter Zeit kam es immer wieder mal vor, dass die Anlage vom Netzbetreiber abgeschaltet wurde, weil durch die Menge an erneuerbarem Strom die Netze überlastet gewesen wären. Dafür bekommen wir Entschädigung, natürlich würden wir aber stattdessen lieber Strom liefern. Änderung diesbezüglich ist in Sicht, wenn irgendwann die Netze besser ausgebaut sein werden und intelligenter gemanaged werden können. Und bei zukünftigen Anlagen muss man genau überlegen, ob nicht gleich eine dazu passende Speichereinheit sinnvoll ist.

Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2024: Rekorderzeugung von Grünstrom, fossile Energien weiter rückläufig

Im ersten Halbjahr 2024 wurde in Deutschland mit 140 Terawattstunden so viel erneuerbarer Strom erzeugt wie noch nie zuvor. Sein Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 65 Prozent. Die Erzeugung aus fossilen Energieträgern ist weiterhin rückläufig. Auch die Börsenstrompreise setzen ihren Abwärtstrend fort. Das geht aus den Halbjahresdaten zur öffentlichen Nettostromerzeugung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE heute vorgestellt hat. Basis der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info.

© Fraunhofer ISE/energy-chartsÖffentliche Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2024. Die Grafik zeigt die Nettostromerzeugung aus Kraftwerken zur öffentlichen Stromversorgung. Das ist der Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt. Die Erzeugung aus Kraftwerken von „Betrieben im verarbeiten-den Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“, d.h. die industrielle Erzeugung für den Eigenverbrauch, ist bei dieser Darstellung nicht berücksichtigt. 

Windenergie war erneut die mit Abstand stärkste Stromquelle mit 73,4 Terawattstunden (TWh) gegenüber 66,8 TWh im ersten Halbjahr 2023. Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 34,1 Prozent, wobei 59,5 TWh an Land und 13,8 TWh auf dem Meer erzeugt wurden.

Photovoltaikanlagen speisten 32,4 TWh ins Netz ein, ein Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1. HJ 2023: 28,2 TWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg auf 11,3 TWh (1. HJ 2023: 8,9 TWh), die Biomasse hatte einen leichten Rückgang von 21,6 TWh auf 20,8 TWh. Insgesamt wurden 140 TWh aus erneuerbaren Quellen erzeugt, womit ein neuer Rekord erreicht wurde. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Last (das ist die Summe aus Stromverbrauch und Netzverlusten) stieg auf 60 Prozent (Vorjahr: 55,7 Prozent). 

Fossile Stromerzeugung so gering wie noch nie

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 215 TWh Strom erzeugt, gegenüber 222 TWh im gleichen Zeitraum 2023. Der Anteil der fossilen Energieträger ging dabei weiter zurück, von 39,6 Prozent auf 35,0 Prozent. Mit 75 TWh wurde so wenig Strom aus Kohle, Erdgas, Öl und nicht-erneuerbarem Müll erzeugt wie nie zuvor. Seit 2015 ist die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen um 56 Prozent gestiegen, die Erzeugung aus fossilen Quellen dagegen um 46 Prozent gesunken.

Die Last lag im ersten Halbjahr bei 233 TWh und erhöhte sich damit um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2023: 229 TWh). 

© Fraunhofer ISE/energy-chartsDie Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern legte im ersten Halbjahr 2024 weiter zu, die Erzeugung aus Braunkohle und Steinkohle ging weiter zurück. 

Import und Export

Im ersten Halbjahr 2024 wurden im Saldo 11,3 TWh Strom importiert (1. Halbjahr 2023: 0,8 TWh Export im Saldo). Die Stromimporte kamen aus Skandinavien (Dänemark, Schweden und Norwegen), Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Durch die günstigen Strompreise der Wind- und Wasserkraft in Skandinavien, waren Stromimporte billiger als Strom aus deutschen Kohle- und Gaskraftwerken. Exportiert wurde Strom nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen. 

Preise stark rückläufig

Die Börsenstrompreise sanken stark von 100,54 Euro/MWh (Day Ahead- Auktion, volumengewichtet) auf 67,94 Euro/MWh. »Der Effekt von sinkenden Börsenstrompreisen wird sich mittelfristig in Strompreisen von privaten und industriellen Endkunden zeigen«, kommentiert Dr. Bruno Burger, leitender Wissenschaftler bei den Energy-Charts am Fraunhofer ISE. Stark rückläufig war auch der Preis für Erdgas, der von 44,99 Euro/MWh auf 29,71 Euro/MWh sank. Beide Preise nähern sich damit weiter dem Preisniveau in den Jahren vor dem Ukrainekrieg an. Auch die Kosten für CO2-Emissionszertifikate gingen zurück: von 86,96 auf 63,60 Euro pro Tonne CO2.

Zubau der Windkraft weiter schwach

Nach einem Rekord-Zubau von 15,3 Gigawatt Solarleistung 2023 ist der Photovoltaik-Zubau auch 2024 weiterhin stark: bis Ende Mai wurden 6,2 Gigawatt installiert. Der geplante gesamte Ausbau für 2024 beträgt 12,5 Gigawatt. Die gesamte installierte PV-Leistung liegt damit bei 88,9 Gigawatt. Der Windkraft-Zubau ist sehr schwach und liegt weit hinter den Ausbauzielen für 2024 zurück: an Land kam nur 0,8 Gigawatt neue Leistung hinzu, auf dem Meer nur 0,2 Gigawatt. Die Gesamt-Ausbauziele für 2024 liegen bei 7 GW Onshore und 1 GW Offshore. Spitzenreiter bei der installierten Windleistung pro Einwohner ist das Bundesland Brandenburg (3408 W/Einwohner) vor Schleswig-Holstein (2928 W) und Sachsen-Anhalt (2487 W).

Bei der installierten Solarleistung liegt ebenfalls Brandenburg vorne (2669 W/Einwohner), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (2398 W/Einwohner) und Sachsen-Anhalt (1988 W/Einwohner).

Der Ausbau elektrischer Energiespeicher, ein wichtiger Faktor für den untertägigen Ausgleich der erneuerbaren Stromerzeugung, schreitet voran: 2024 gingen bisher Speicher mit einer Leistung von 1,8 GW und einer Kapazität von 2,5 GWh neu ans Netz. Die installierte Leistung der Batteriespeicher ist mit 9,9 GW nun gleich groß wie die installierte Leistung der Pumpspeicher. Bei der Speicherkapazität liegen die Batteriespeicher bei 14,4 GWh und die Pumpspeicher bei 40 GWh.

Quelle: Fraunhofer

Generalversammlung 2024 – die Mitglieder haben beschlossen.

Die Generalversammlung der Mitglieder ist das höchste und entscheidende Gremium einer Genossenschaft, so auch bei der BERR eG. Knapp fünfzig von uns haben sich letzte Woche, am 27.06.2024 in Oberhinkofen im Gasthof Weizer zur jährlichen Generalversammlung getroffen.

Die Einladung dazu war fristgerecht verschickt worden, auch sonstige Formalien wurden natürlich eingehalten.

Jochen Scherrer, der Vorsitzende des Vorstands, berichtete im Hauptteil der Veranstaltung über die laufenden Entwicklungen und das Ergebnis des Geschäftsjahres 2023.

Standortfragen

Durch das Solarpaket 1 und auch durch den Wegfall der 10 H Regelung in Bayern ist ein regelrechter Wettlauf um Flächen zu beobachten, sowohl für PV-Anlagen als auch für Windkraftanlagen. Die Verteilnetze bilden allerdings derzeit den hauptsächlichen Engpass, sie sind den aktuellen Anforderungen in keinem Fall gewachsen. Das Ergebnis sind häufige Abschaltungen und Entschädigungen. Die BERR reagiert auf all diese laufenden Entwicklungen. Wir haben uns personell und organisatorisch verstärkt. In der neu gegründeten BERR Projekt GmbH ist Johannes Graf als fest angestellter Geschäftsführer dabei.

Sowohl die „öffentliche Hand“ als auch die Industrie setzen auf uns als Partner! Wir sind als Fachleute im Bereich Photovoltaik anerkannt und entwickeln die besten Lösungen! Im Bereich „Mieterstrom“ sind wir unangefochten die Nummer „1“ in der Region. Auch neue Möglichkeiten, z.B. Energiespeicher jeder Art, prüfen wir auf Umsetzung, soweit eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist.

Wachstumskurs: es geht kräftig voran!

In 2023 wurden zwar keine neuen Anlagen fertig gebaut und in Betrieb genommen, wir haben jedoch viele mögliche Projekte untersucht und einige davon geplant und vorbereitet. Mehrere Anlagen gehen nun im laufenden Jahr 2024 in die Realisierung, weitere sind in der Überprüfung. Unter diesen „Chancen“ befinden sich auch deutlich größere Installationen, als wir sie bisher haben. Wir sprechen in Summe von bis zu 24 PV-Dachanlagen, 1 Tunnel-PV-Freifläche, 1 Solar-Carport, 3 Solarparks und 2 Windparks.

3% Rendite

Die Genossenschaft beschloss für das Jahr 2023 eine Ausschüttung von 3% Rendite auf das eingezahlte Kapital. Damit kann sich die „Finanzanlage BERR“ weiterhin sehen lassen, neben den eigentlich wichtigen Aspekten einer wirklich sinnvollen Geldanlage in die Energiewende vor Ort.

Vorstand und Aufsichtsrat wurden neu (wieder)gewählt, wobei es beim Aufsichtsrat zu kleineren Änderungen kam. Petra Filbeck ist jetzt neues AR-Mitglied und wird das Gremium aktiv und engagiert unterstützen.

Das Protokoll der Generalversammlung, die Bilanz und ggfs. weitere Dokumente werden für die Mitglieder zeitnah als Download in einem gesicherten Bereich der Webseite einzusehen sein, und können bei Bedarf auch gerne im Büro angefordert werden.

Nachhaltigkeitswoche – Nachhaltigkeitsmeile (Rückblick)

Wie angekündigt, fand in der Woche vom 10. bis zum 16. Juni 2024 die Regensburger Nachhaltigkeitswoche statt, von Freitag bis Sonntag waren noch besonders viele Highlights auf der Nachhaltigkeitsmeile am Donaumarkt zu sehen und zu hören.

Am Dienstag, den 11.06.2024 gab’s im Degginger eine Veranstaltung zur Energie- und Wärmewende in Regensburg , bei der die BERR auch vertreten war und sich vorstellen durfte.

„Klimaschutz und Energiewende umsetzen! Sind wir in Regensburg auf dem richtigen Weg?“

Den Aufschlag hatte Prof. Dr. Michael Sterner mit seiner Keynote. Wer Michael Sterner kennt, kann sich lebhaft vorstellen, dass bei diesem Intro nicht nur geballte Kompetenz, sondern auch eine beeindruckende Kunst der Kommunikation zu erleben war. Auch und besonders am Ende des Vortrags, als das Publikum noch eine kleine Phantasiereise in eine Zeit antreten durfte, in der wir einige der aktuellen Probleme dann doch schon „gelöst“ haben werden.

Globale Verantwortung beginnt bei uns

Eine der ersten Folien trug diese Überschrift, und Prof. Sterner wies das Publikum eindringlich darauf hin, dass sich niemand, wirklich niemand mehr aus der Verantwortung stehlen kann. Treibhausgase kennen keine Grenzen und Naturgesetze sind nicht verhandelbar. Und wir wissen seit spätestens 1896, dass und wie die Treibhausgase sich auf die globale Durchschnittstemperatur auswirken. 

Wie wir Paris erreichen können – 4 Schritte

Gemeint ist nicht die Hauptstadt Frankreichs, sondern die Klimaziele, die dort 2015 verbindlich unter praktisch allen Nationen der Erde vereinbart wurden. Die vier Schritte sind:

  • Energiesuffizienz verbessern, den Energiekonsum also einschränken und reduzieren
  • Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen produzieren
  • Elektrifizierung aller Sektoren (Wärme, Mobilität, etc.)
  • Power-to-X, zum Beispiel Wasserstoff

Regensburg: da geht noch was…

Laut Prof. Sterner ist Regensburg in einigen Bereichen schon recht gut unterwegs, aber in manchen anderen Sektoren geht noch eine Menge. Zum Beispiel sind die Belange des Denkmalschutzes noch nicht wirklich sinnvoll eingeordnet, etwa wenn es um die Dächer in der Altstadt geht, und um deren Einsatz als Photovoltaik-Flächen.

BERR: Bürgerenergie ganz konkret

Joachim Scherrer durfte im Rahmen der Info-Veranstaltung die BERR vorstellen, und erzählte im Schnelldurchgang die Geschichte unserer Genossenschaft seit dem Start im Jahr 2012. Damals gab es 178 Gründungsmitglieder, die insgesamt 522 Anteile zeichneten. Nach einigen Stolpersteinen und mit viel Herzblut sind wir inzwischen allerdings 450 Mitglieder (Stand Juni 2024), die insgesamt 2.3 Millionen € Einlagen erbracht haben. Wir sprechen hier also über „echte“ Bürgerbeteiligung – die Genossenschaftsmitglieder sind Mit-Inhaber der Anlagen und nicht nur Darlehensgeber wie bei einigen anderen Modellen, die sich auch oft mit dem Attribut „Bürgerbeteiligung“ schmücken.

Joachim Scherrer stellte eine kleine Auswahl der aktuellen Projekte vor und konnte auch einige vielversprechende Anbahnungen in Aussicht stellen. Die Genossenschaft erlebt derzeit eine gute Akzeptanz, wir wachsen und werden bei vielen Projekten in Stadt und Land angefragt.

Wärmewende in Regensburg

Von einigen Vertretern / -innen der Stadt und der Energieagentur wurden noch sehr ambitionierte Entwicklungen und Projekte vorgestellt, von konkreten Vorhaben wie zum Beispiel in der Margaretenau bis hin zu einem „Digitalen Energiezwilling“. Dabei geht es um ein ausgefeiltes Planung-Instrumentarium, das allen Beteiligten sehr nützliche Perspektiven bei der Wärme- und Energieplanung liefert und damit auch die Handlungssicherheit deutlich erhöht.

Nachhaltigkeitsmeile zum Wochenende

Am Donaumarkt, hinter oder auch im Haus der Bayerischen Geschichte waren von Freitag bis Sonntag noch jede Menge Initiativen, Angebote, Workshops und Infostände geboten, garniert mit einem tollen Bühnenangebot und bio-regionaler Essens-Auswahl.

Die BERR war mit einem Stand vertreten, den Wolfgang List, eines unserer Mitglieder, dankenswerterweise organisiert und auch betreut hat. Auch einige Vertreter von Vorstand und Aufsichtsrat waren immer wieder am Stand und hatten viele interessierte Anfragen und Gespräche mit Besuchern/-innen.

Ein eye-catcher für die Gäste waren unsere Balkonkraftwerke, die sogar in Echtzeit den Strom ins Netz der Veranstaltung einspeisen konnten. 

Alles in allem für die BERR eine gute Woche und jede Menge Austausch mit interessierten Menschen, die sich sowohl die Balkon-PV-Anlagen als auch das Genossenschaftsmodell genau anschauen wollten. 

Bürgerenergie-Konvent 2024: die BERR war dabei!

Bürgerenergie-Konvent 2024 am 26.04.24 in Berlin. Jochen Scherrer (BERR) im Gespräch mit Sven Giegold, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.

Foto: BBEn/Silke Reents

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. sieht sich in seinem 10-jährigen Jubiläumsjahr mit einem neu gewählten und erweiterten Vorstand gut aufgestellt und diskutiert vor der Rekordkulisse von 250 Teilnehmenden auf dem Bürgerenergie-Konvent 2024 mit Spitzenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Bürgerenergie-Praxis in Berlin. Die prominenten Expert*innen Claudia Kemfert und Volker Quaschning wurden erneut in den fachlichen Beirat des Bündnis Bürgerenergie gewählt. Das BBEn begrüßt die Verabschiedung des Solarpakts am Freitag, das wichtige Verbesserungen für die Bürgerenergie enthält, für die sich Bündnis Bürgerenergie (BBEn) erfolgreich eingesetzt hat.

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. hat am vergangenen Wochenende seine Mitgliederversammlung und den Bürgerenergie-Konvents 2024 im Festsaal der Berliner Stadtmission abgehalten. Im Zentrum der Mitgliederversammlung stand die Neuwahl Vorstands und Wahlen weiterer Gremien. Am Bürgerenergie-Konvent, dem großen Vernetzungstreffen der Bürgerenergie, wurden aktuelle politische Entwicklungen und Rahmenbedingungen für die Bürgerenergie und die Praxis der Bürgerenergie diskutiert. In diesem Jahr nahmen in Berlin rund 250 Menschen teil.

Auf dem Programm standen Keynotes von Sven Giegold (Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Volker Quaschning (Professor HTW Berlin, Experte für regenerative Energiesysteme) und Christoph Rinke (Vorstand der BürgerEnergie Berlin eG), eine Podiumsdiskussion im Fishbowl-Format mit den Bundestagsabgeordneten Tina Rudolph (SPD), Bernhard Herrmann (Grüne) und Konrad Stockmeier (FDP), gute Beispiele aus Praxis der Bürgerenergie sowie 12 interaktive Workshops zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Bürgerenergie. Und auch das 10-jährige Jubiläum des BBEn wurde mit einem Rückblick mit alten Weggefährt*innen, einer großen Torte und ausgelassenen Geburtstagsparty angemessen begangen.

Jochen Scherrer, der Vorstandsvorsitzende der BERR konnte mit Sven Giegold (Staatssekretär im Wirtschaftsministerium) unter anderem über die „unmöglichen“ KfW-Konditionen diskutieren. Er erfuhr bei diesem Gespräch, dass die Grundlagen für die Zinsgestaltung gerade aufgrund unserer Intervention in der EU-Kommission neu erarbeitet werden.

https://www.buendnis-buergerenergie.de/konvent/konvent-2024/programm

Außerdem wurde das neue gemeinsame Beratungsangebots des BBEn und des Netzwerks Energiewende jetzt e.V. auf dem Konvent präsentiert. Während der Präsentation betrat plötzlich ein Zauberer den Saal, ging auf die Bühne und beeindruckte schließlich die Teilnehmenden mit Zauberkunststück. Doch weil gute Beratung eben keine Zauberei ist, stellten sich die Beratungsteams von NEWJ und BBEn sich und ihre Beratungsleistungen vor.

Weil die Bürgerenergie vor allem vom ehrenamtlichen Engagement lebt, ergeben sich bei der Gründung oder Weiterentwicklung einer Bürgerenergiegemeinschaft viele Fragen. Organisationsentwicklung, neue Geschäftsfelder oder die Zusammenarbeit mit Kommunen sind große Herausforderungen, bei denen die Beratungsteams von NEWJ und BBEn Bürgerenergiegemeinschaften mit kompetenter Beratung zu Seite stehen möchte. 

Weitere Infos BBEn: https://www.buendnis-buergerenergie.de/buendnis/beratung

Weitere Infos NEWJ: https://www.energiegenossenschaften-gruenden.de/coaching-und-beratung.html

Auf der Mitgliederversammlung des Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V., die im Vorfeld des Bürgerenergie-Konvents stattfand (Freitag, 26. Apri, 10 -12 Uhr), wurde der Vorstand neu gewählt und einzelne Mitglieder für den Aufsichtsrat und der Rat neu gewählt.

Der bisher zweiköpfige Vorstand wurde auf vier Personen erweitert. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Katharina Habersbrunner und Malte Zieher wurden wiedergewählt, neu in den Vorstand gewählt wurden Lydia Takit und Martin Bialluch.

Claudia Kemfert, Volker Quaschning, Susanne Jung und Kristina Wittig wurden in den Rat für Bürgerenergie, den fachlichen Beirat des Bündnisses Bürgerenergie, gewählt. Svea Balzer für Green Planet Energy in den Aufsichtsrat.

Über das BBEn:

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein. Mit über 300 Mitgliedern vereint es über 500.000 Energiebürger*innen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen, gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann

Voller Erfolg: der Balkonsolar-Workshop mit der Energieagentur Regensburg

Gemeinsamer Workshop der Energieagentur und der BERR

Sechzig Anmeldungen trudelten bei der Energieagentur ein, das war ein beeindruckendes Interesse am Thema „Balkonkraftwerke“. Vor allem, weil diese Veranstaltung (am 17.April 2024) die erste war, welche die BERR und die Energieagentur gemeinsam organisierten. Es ging in einer kurzen Einführung um Bürgerenergie, Johannes Graf stellte die BERR und die Möglichkeiten der Beteiligung vor. 

Den Haupt-Beitrag im ersten Teil des Workshops lieferte dann Alexander Meisinger. Er arbeitet unter anderem an der OTH an der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher.

Und er ging gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die verschiedenen Schritte durch, die bei der Anschaffung eines Balkonkraftwerks zu gehen sind. 

Das Thema gewann übrigens auch noch konkret an Aktualität, weil ja kurz vorher im Bundeskabinett das „Solarpaket“ beschlossen wurde. Damit ist zu erwarten, dass in ein paar Wochen schon zum Beispiel Balkon-Anlagen mit 800 Watt (und nicht wie bisher nur mit 600 Watt) installiert werden dürfen.

Das Publikum bekam viele Hintergründe, aber auch jede Menge praktische Tips zu Fragen der Anschaffung, Genehmigung, Installation, Förderung etc.

Auch die „Rentabilität“ wurde besprochen, und zwar nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch in Bezug zum eingesparten CO2-Ausstoss. Jede einzelne Anlage ist zwar „Kleinvieh“, aber das macht ja bekanntlich auch Mist, und trägt damit zur Energiewende bei.

Johannes Graf von der BERR hatte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die lebhafte Fragen stellten und diskutierten, aber auch zum Beispiel ihr Wissen über Fördermöglichkeiten austauschten, noch ein besonderes Highlight. Die BERR hat nämlich eine komplette Anlage im Angebot, Interessenten können sich dazu gerne unter „balkonkraftwerk@berregensburg.de“ melden

Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten diese Anlagen und ihre Komponenten gleich direkt und live vor Ort begutachtet werden. Module, Wechselrichter, aber auch Kabel und Stecker waren ausgepackt und vorbereitet, so dass sich alle einen direkten und persönlichen Eindruck machen konnten. Da wurde lebhaft gefachsimpelt, aber auch geschraubt und geklemmt, einige gaben ihr bereits vorhandenes Wissen auch gerne an die anderen weiter.

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, ein weiteres Mosaiksteinen zur Energiewende vor Ort und eine einfache Möglichkeit für viele von uns, einen kleinen Beitrag zu leisten.

BERR AUF ABSI-TAGUNG

Arbeitstagung bayerischer Solarinitiativen.

Marco Schamel und Valentin Heusgen

Ein sperriger Name für eine spannende Zusammenkunft. 
Die ABSI-Tagung hat sich ehemals nur auf den Bereich der Solarenergie fokussiert.  

Dieses Jahr, zur 31. Auflage, am 15. und 16. März 2024,  geht es inzwischen um die Energiewende als Ganzes, von der Erzeugung mittels Wind und Solar über die Speicherung bis hin zur Sektorenkopplung. Zentral ist der Austausch von unterschiedlichen Akteuren der Energiewende: Firmen, Forschung, Initiativen und auch Bürgerenergiegenossenschaften. 

Solar in Bayern: auch der Nachwuchs ist aktiv.

Von der BERR waren selbstverständlich auch einige Mitglieder vor Ort, unter anderem Marco Schamel und Valentin Heusgen. Beide sind mit unter 30 Jahren eher Exoten in solchen Kontexten von Energiewendepionieren. Doch gerade dieser Austausch mit anderen Generationen macht die Veranstaltung spannend. Wo wären wir denn ohne die Menschen, die vor 25/30 Jahren die Energiewende begonnen hätten? Und wo werden wir sein, wenn es keinen Nachwuchs gibt, der die Ideen weiterführt? Das Ziel, das alle vereint ist allgegenwärtig: 100 % Erneuerbare so schnell wie es nur geht. 

Bürgerenergiegenossenschaften sind dabei. Selbstverständlich.

Was muss in Bayern passieren, damit wir uns Richtung Klimaneutralität bewegen? Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft hat dafür den Bayernplan entwickelt. Dieser zeigt sehr deutlich auf, dass die Aufgaben für uns ambitioniert, aber nicht abwegig sind – wenn wir wollen und entsprechendes Handeln jetzt einleiten. Dabei spielen Bürgerenergiegenossenschaften eine zentrale Rolle. Im Zusammenschluss mit anderen Menschen lassen sich viele Projekte verwirklichen. Und dies von und für die Menschen vor Ort! 

Diese Rolle wurde von vielen Referierenden hervorgehoben. Bürgerenergiegenossenschaften gibt es in Bayern und Deutschland eine Vielzahl, die in den letzten Jahren schon viel erreicht haben. Im direkten Austausch wurde deutlich, dass die einzelnen Genossenschaften sich als Partner verstehen und gemeinsam an größeren Zielen arbeiten. Ein Austausch auffachlicher und menschlicher Ebene ist sehr wichtig für eine gute Zusammenarbeit. 

„Energiewende – Einfach machen!“ 

das war also das Motto der ABSI-Tagung. Auf der einen Seite geht es natürlich darum, die Energiewende umzusetzen. Auf der anderen Seite soll die Energiewende zugänglich und verständlich für eine breite Bevölkerung gemacht werden. Na, wenn da nicht die BERR eine ideale Lösung ist! Tolle Projekte in der Region mit echter Bürgerbeteiligung!