Die Aufgaben unseres Aufsichtsrates

Wie Sie wissen, ist die BERR eine eingetragene Genossenschaft (eG). Damit unterliegt sie (u.a.) dem Genossenschaftsgesetz (GenG). Es ist festgelegt, dass wir einen Vorstand (V; der die Geschäfte führt) haben – und einen Aufsichtsrat (AR; der den Vorstand überwacht). Nun kann man im GenG und in unserer Satzung im Detail nachlesen, welche Aufgaben diese Organe haben.
Aber: Was bedeutet das wirklich in der Praxis? Für den Aufsichtsrat (AR) wollen wir das in unserem Fall einmal genauer betrachten.

Zuerst einmal: Wir haben – neben der Satzung – eine Geschäftsordnung des Aufsichtsrates. Diese ist nicht öffentlich (für Mitglieder natürlich einsehbar), wurde vom AR selbst beschlossen, und detailliert dessen Tätigkeiten (im Rahmen der vorgegebenen Aufgaben aus GenG und Satzung natürlich). Also z.B. bei Prüfungshandlungen: Wie genau führen wir diese durch, und was ist zu prüfen? Oder: Wie oft im Jahr finden mindestens Sitzungen statt? Alle Mitglieder des AR erhalten diese Geschäftsordnung und müssen sie per Unterschrift anerkennen.

AR/V-Sitzungen

Das „zentrale Instrument“ der Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat sind die gemeinsamen Sitzungen (i.d.R. abends, jeweils ca. 3 Stunden). Bisher alle 3 Monate angesetzt, werden diese mittlerweile alle 2 Monate abgehalten – es gibt einfach viel zu besprechen und zu beschließen. Vor Corona fanden Sitzungen immer in Präsenz statt, mittlerweile hat sich die Online-Variante (Zoom oder Teams) als unser Standard etabliert.

Um in der AR/V-Sitzung Beschlüsse fassen zu können, ist die Anwesenheit von mindestens der Hälfte der Aufsichtsräte notwendig. Daher wird dies zu Beginn formal abgeprüft und festgestellt. Dann folgt normalerweise der Statusbericht des Vorstandes (Lage der Projekte, finanzielle Situation, Mitgliederstand, usw.) und die Diskussion einzelner Themen. So muss z.B. für Investitionen über 100TSD Euro ein formaler Beschluss vorliegen – das kann der Vorstand nicht alleine entscheiden. Und natürlich gibt es immer auch weitere aktuelle Themen. Die Durchführung der Generalversammlung und der Vorschlag für die Ausschüttung beispielsweise.
Zu jedem Treffen wird ein detailliertes Protokoll erstellt, in dem z.B. auch alle Beschlüsse und Abstimmungsergebnisse dargestellt werden müssen (wird ggfs. bei der jährlichen Prüfung des Genossenschaftsberbandes kontrolliert).

Prüfungstätigkeiten

Der Aufsichtsrat ist verpflichtet, Prüfungen durchzuführen. In unserem Fall teilt sich das auf in „Anlagenprüfung“ und „Unterlagenprüfung“. Beide Prüfungen werden stichpunktartig durchgeführt und erfolgen zusätzlich zu der jährlichen Prüfung des Genossenschaftsverbandes.
Einzelne Mitglieder des AR werden gebeten, diese Prüfungstätigkeiten durchzuführen. Sie erstellen sodann ein kurzes Protokoll und berichten anschließend darüber.

Beispiel: Report zur Anlagenprüfung

Ausschüsse

Unter der Leitung von AR-Mitgliedern haben wir zwei Ausschüsse gebildet: Einen Marketing- und einen Innovationsausschuss. Dort kann jedes interessierte Genossenschaftsmitglied mitwirken. Treffen finden nach Absprache der jeweiligen Mitglieder statt. Im Moment liegt unser Fokus auf dem Marketingausschuss, denn eine Steigerung der Bekanntheit unserer Genossenschaft und der Mitgliederzahl (Mitgliedereinlagen) ist Basis für die Projekte, die wir realisieren können.

Weitere Treffen

Neben den oben genannten „regulären Meetings“ treffen sich AR und V bei Bedarf auch außerplanmäßig, z.B. zur Vorbereitung der Generalversammlung, oder zu Strategiemeetings („wo sehen wir die Genossenschaft in einigen Jahren – was wollen wir erreichen, was nicht?“). Solche Treffen führen wir ggfs. dann eher in Präsenz durch.

Fazit

Sie sehen, viele der (bei uns bisher immer unentgeltlichen) Tätigkeiten des Aufsichtsrates erfolgen hinter den Kulissen – denn per Definition „wirkt der AR nach innen“. Die Geschäfte der Genossenschaft werden durch den Vorstand geführt – und nur durch diesen.
Es ist also durchaus normal, dass Mitglieder des AR nicht öffentlich als Vertreter der BERR eG in Erscheinung treten (diese Befugnis hätten sie i.d.R. auch gar nicht). Trotzdem tragen sie im Rahmen ihrer Aufgaben dazu bei, unsere Genossenschaft am Laufen zu halten!

BERR Strategieworkshop 2023

Am Dienstag, dem 16.Mai 2023, war es wieder einmal soweit: Aufsichtsrat und Vorstand der BERR trafen sich in geschlossener Sitzung zum „Strategieworkshop“. Alle Vorstands- und fast alle Aufsichtsratsmitglieder waren anwesend. Während unsere regulären Sitzungen inzwischen oft online stattfinden, führen wir solche Workshops lieber in Präsenz durch.

Diesmal wählten wir einen Workshop-Raum des Deggingers, und diskutierten von etwa 18 bis 21 Uhr intensiv über die Zukunft der BERR. Moderiert wurde die Veranstaltung – wie auch schon die letzte – von unserem Genossenschaftsmitglied Peter Fürmetz (herzlichen Dank dafür). Vom Workshop ausgehende Vorschläge werden nachfolgend in reguläre AR/V-Sitzungen eingebracht und dort formal weiter behandelt.

Um welche Themen ging es? Nun, für die BERR stehen zwei große „Zukunftsthemen“ an:

  • Zum einen ist es das Wachstum der Genossenschaft. Wir haben aktuell viele Möglichkeiten, deutlich zu wachsen. Mehr, als das bisher der Fall war. Diesen „Schwung“ möchten wir nutzen – und damit in Zukunft viel mehr „grünen Strom“ produzieren. Dafür sind wir angetreten.
    So eine Steigerung geht allerdings mit „Wachstumsschmerzen“ einher. Wir müssen ggfs. unsere Struktur erweitern oder ändern, Partner ins Boot holen – und schlicht in der Lage sein, die anfallende Arbeit zu bewältigen.
    Auch ist „Wachstum um jeden Preis“ nicht gewollt – die Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein, und auch das Risiko muss kalkulierbar bleiben. Schließlich arbeiten wir mit dem Geld unserer Mitglieder, und nicht mit „entbehrlichem Risiko-Kapital“.
  • Das zweite Thema, mit dem wir uns schon seit einiger Zeit befassen, ist die Nachfolgeregelung für einige unserer Vorstandskollegen. Manche von ihnen – nun im Rentenalter – möchten in absehbarer Zukunft etwas kürzer treten. Hier gilt es natürlich, einen reibungsfreien Übergang zu gewährleisten. Auch dazu haben wir Lösungsvorschläge erarbeitet.

Es bleibt – wie immer – spannend!

Im Detail werden wir unsere Mitglieder über unsere Vorhaben auf der Generalversammlung und über weitere geeignete Kanäle (Newsletter, im Aufbau befindlicher Mitgliederbereich der Homepage) informieren.

Die BERR-Datenzentrale

Natürlich befasst sich die die BERR eG nicht nur mit der Errichtung von Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung – auch Betrieb, Instandhaltung und Überwachung gehören zu den täglichen Aufgaben.

Unsere Anlagen wurden im Laufe mehrerer Jahre errichtet – und wir verwenden unterschiedliche Hersteller (Stand der Technik, Kosten und Verfügbarkeit ändern sich mit der Zeit). Das führt dazu, dass die Ertragsdaten, die wir für eine Überwachung benötigen, in unterschiedlichen (Web-)Portalen und/oder Datenformaten vorliegen. In unserem Fall sind das z.B. die (Logger-)Hersteller Huawei, Kostal, Solarlog, SolarEdge, SMA, u.a.

Für eine effektive Überwachung und das „Ausbeute-Tracking“ erfolgt eine (manuelle) tägliche Mitschrift der Erträge je Anlage. Der Aufwand dafür ist nicht unerheblich – und das jährliche Zählerablesen vor Ort steht natürlich auch an.

Als kleine Unterstützung haben wir eine „Datenzentrale“ erstellt, die täglich automatisiert alle Ertragswerte aus den Portalen ausliest und in einer Übersicht darstellt (das ist auch die Basis für den „täglichen Energie-Ertrag“, den sie hier auf unserer Webseite ansehen können).

Kernstück des Aufbaus ist ein Raspberry Pi 3, der jede Nacht auf verschiedenen Wegen die Ertragsdaten sammelt und in eine zentrale (webbasierte) Datenbank überträgt. Je nach Portal-Optionen geschieht das mit unterschiedlichen Techniken:

  • Verarbeitung von Daten, die von Loggern schon direkt auf unseren Datenbereich hochgeladen werden
  • Direkter API-Zugriff auf eine standardisierte Schnittstelle eines Portals
  • Automatisiertes Einloggen in ein Portal und Auslesen des Ertrags von der Webseite
  • Auslesen der öffentlich zugänglichen Daten einer Anlage auf dem Portal („Kiosk“)

Leider läuft der Aufbau nicht durchgehend ohne Eingriff. Ist z.B. mal ein Portal nicht zugänglich, oder hat sich die Struktur einer Portalseite geändert, müssen wir unsere Datenbank manuell aktualisieren oder Scripte anpassen. Und manchmal stürzt auch einfach nur der Raspi ab 😉

Mit der steigenden Anzahl unserer Anlagen stößt diese Art der Überwachung (obwohl recht kostengünstig, da „Eigenbau“) an ihre Grenzen. Der manuelle Aufwand ist nach wie vor (zu) hoch.
Mittelfristig werden wir daher versuchen, alle Anlagen (sprich: den Daten-Upload der jeweiligen Logger) auf das Portal eines Drittanbieters umzuziehen. Dieses ist dann zwar kostenpflichtig, ermöglicht uns aber eine Komplettübersicht – mit nur einem Login und an einer zentralen Stelle.

Strategie-Meeting durchgeführt!


Das wiederholt geplante (und oft verschobene) Strategie-Meeting der BERR eG fand nun endlich statt – in Präsenz, wie wir es uns zur Bedingung gemacht hatten.

Alle Aufsichtsräte und Vorstände waren anwesend. Die professionelle und souveräne Moderation der Veranstaltung erfolgte durch unser Genossenschaftsmitglied Peter Fürmetz von fuermetz-coaching.de.
Wir trafen uns am Anfang April im Gasthof Lehner, Poign/Pentling zum “Workshop”. Es wurde ein durchaus langer, aber sehr produktiver Abend.

Gemäß der Agenda (mit einigen Abweichungen aus zeitlichen und organisatorischen Gründen) haben wir in der Diskussion ein grundlegendes Verständnis für die Zukunft der BERR entwickelt.

In seinem Impulsvortrag zu Beginn der Veranstaltung stellte unser Vorstandsvorsitzender Jochen Scherrer den erreichten Stand der Genossenschaft und seine Vision für die Zukunft vor. In der Folge entwickelten die Teilnehmer sowohl eine Zukunftsvision für die BERR, als auch ein „Ziel-Portfolio“.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir für die Zukunft einiges vor haben (“wenn nicht jetzt, ja wann denn dann?”). Die BERR soll weiter nachhaltig wachsen. Gleichzeitig gilt es natürlich auch, die altersbedingte Nachfolge des Vorstandes im Auge zu behalten.

Im Detail werden wir die Genossenschaftsmitglieder auf der nächsten Hauptversammlung über unsere Pläne informieren. Bleiben Sie gespannt!