Am 21.Mai 2024 fand in Neutraubling ein gut besuchter Workshop zum Thema „Balkonkraftwerke“ statt. Der Klimaschutzmanager Manfred Pfauntsch freute sich über mehr als 40 Anmeldungen, die das große Interesse der Bürger an erneuerbaren Energien unterstrichen.
Bürgerbeteiligung und Grundlagen der Balkonkraftwerke
Zu Beginn stellte Johannes Graf von der BERR die verschiedenen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung vor. Anschließend erklärte Alexander Meisinger von der OTH die technischen, rechtlichen und praktischen Aspekte bei der Anschaffung eines Balkonkraftwerks. Bereits beim letzten Workshop im April konnte er durch sein kompetentes und ruhiges Auftreten die Zuhörerschaft für sich begeistern.
Ein besonderes Highlight des Workshops war die Möglichkeit, eine komplette Balkonkraftwerkanlage inklusive Module, Wechselrichter, Kabel und Stecker direkt vor Ort zu begutachten. Die Teilnehmenden konnten fachsimpeln, schrauben und klemmen, wobei sie ihr Wissen untereinander austauschten. Interessierte können sich für weitere Informationen und zur Beratung bei der BERR unter „balkonkraftwerk@berregensburg.de“ melden.
Die Unterlagen der Veranstaltung können Sie im Link am Ende des Artikels herunterladen.
Es geht voran! Gute Neuigkeiten für die BERR und ihre Mitglieder! Das Solarpaket I wurde am 26. April 2024 vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Damit wird der Bau von Solarstromanlagen von nun an einfacher und unbürokratischer. Wir fassen kurz zusammen, welche Regelungen in Kraft treten und wie diese sich auf die BERR auswirken!
Bis 2035 soll laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Stromversorgung gänzlich durch erneuerbare Energien erfolgen. Dazu wird der Ausbau von PV-Anlagen jährlich erhöht, wobei das Ziel von 9 Gigawatt Solarleistung im Jahr 2023 mit 14,6 Gigawatt sogar übertroffen wurde. Mit dem Solarpaket I wird es nun noch einfacher, diese Ziele einzuhalten!
Die wichtigsten Neuerungen
Das Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und weiterer energiewirtschaftsrechtlicher Vorschriften zielt darauf ab, den Bau und Betrieb von Solarstromanlagen zu vereinfachen und zu entbürokratisieren. Im Vergleich zum Entwurf aus dem Vorjahr wurden zusätzliche Regelungen zur Batteriespeicherung, Gemeinschaftsversorgung mit Solarstrom und deutschlandweit einheitliche technische Anschlussbedingungen aufgenommen. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen von Regelungen zum Thema Energy Sharing.
Besondere Förderung von Agri-PV und Parkplatzüberdachung
Die kombinierte Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und PV-Freiflächenanlagen sowie die Installation von Solarstromanlagen auf Parkplätzen werden besonders gefördert. Bei einer Zusatzvergütung von 2,5 ct pro kWh wird die BERR noch mehr in Freiflächen investieren können.
Unkomplizierte Nutzung von Balkonkraftwerken
Die Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen auf dem Balkon wird für Bürgerinnen und Bürger deutlich einfacher und schneller möglich. Zum Beispiel entfällt die Anmeldung beim Netzbetreiber, da diese automatisch von der Bundesnetzagentur übernommen wird. Außerdem muss zur Installation eines Balkonkraftwerks kein Zweirichtungszähler (digitaler Stromzähler) eingerichtet werden. Als Übergang reicht völlig ein alter Ferraris-Zähler. Und auch die Leistung der Balkonsolaranlagen darf nun erhöht werden. Bei einer Leistung bis zu 2 Kilowatt und einer Wechselrichterleistung von bis zu 800 Voltampere reicht eine einfache Anmeldung. Letztlich muss noch eine Norm für den Schukostecker (Schutzkontaktstecker) mit den Verbänden erarbeitet werden. Denn zukünftig soll eine Inbetriebnahme mit dem herkömmlichen Stecker genügen, was wiederum die Anschaffung erheblich erleichtert.
Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung
Um Haushalten in Mehrfamilienhäusern den Zugang zu günstigerem Solarstrom zu ermöglichen, wird die „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ eingeführt. Diese ermöglicht es, dass mehrere Haushalte hinter dem Netzanschlusspunkt denselben Solarstrom nutzen können. Der Abschluss eines günstigen Ergänzungstarifs für Mieter und Mieterinnen zur Abdeckung des Stroms, der nicht von PV-Anlagen stammt, soll ebenfalls erleichtert werden.
Verbesserungen beim Mieterstrom
Mieterstrom soll künftig auch auf Gewerbegebäuden und Nebenanlagen gefördert werden, wenn der erzeugte Strom sofort verbraucht wird. Dazu können auch mehrere Anlagen zusammengefasst werden. Zusammen mit dem virtuellen Summenzähler werden Mieterstromkonzepte nun auch wirtschaftlicher!
Weniger Bürokratie bei Solarstrom im Gewerbe
Anlagenbetreiber von Solaranlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 Kilowatt müssen künftig ihre Überschussmengen ohne Vergütung, aber auch ohne Direktvermarktungskosten an die Netzbetreiber weitergeben. Anlagenbetreiber mit einem hohen Eigenverbrauch werden sich über diese Regelung freuen.
Blick in die Zukunft
Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV hat sich intensiv in den Prozess eingebracht und wird weiterhin im Interesse der Energiegenossenschaften am Gesetzgebungsprozess zum Solarpaket I teilnehmen. Der Fokus liegt dabei auf der schnellen Umsetzung von Energy Sharing in Deutschland und auf einer höheren Vergütung für Anlagen in der Überschusseinspeisung.
Mit dem Solarpaket I werden wichtige Schritte unternommen, um den Ausbau der Solarstromerzeugung in Deutschland voranzutreiben und bürokratische Hürden abzubauen. Dies wird nicht nur dazu beitragen, die Energiewende voranzutreiben, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger ermutigen, aktiv an der Erzeugung erneuerbarer Energien teilzunehmen.
Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. sieht sich in seinem 10-jährigen Jubiläumsjahr mit einem neu gewählten und erweiterten Vorstand gut aufgestellt und diskutiert vor der Rekordkulisse von 250 Teilnehmenden auf dem Bürgerenergie-Konvent 2024 mit Spitzenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Bürgerenergie-Praxis in Berlin. Die prominenten Expert*innen Claudia Kemfert und Volker Quaschning wurden erneut in den fachlichen Beirat des Bündnis Bürgerenergie gewählt. Das BBEn begrüßt die Verabschiedung des Solarpakts am Freitag, das wichtige Verbesserungen für die Bürgerenergie enthält, für die sich Bündnis Bürgerenergie (BBEn) erfolgreich eingesetzt hat.
Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. hat am vergangenen Wochenende seine Mitgliederversammlung und den Bürgerenergie-Konvents 2024 im Festsaal der Berliner Stadtmission abgehalten. Im Zentrum der Mitgliederversammlung stand die Neuwahl Vorstands und Wahlen weiterer Gremien. Am Bürgerenergie-Konvent, dem großen Vernetzungstreffen der Bürgerenergie, wurden aktuelle politische Entwicklungen und Rahmenbedingungen für die Bürgerenergie und die Praxis der Bürgerenergie diskutiert. In diesem Jahr nahmen in Berlin rund 250 Menschen teil.
Auf dem Programm standen Keynotes von Sven Giegold (Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Volker Quaschning (Professor HTW Berlin, Experte für regenerative Energiesysteme) und Christoph Rinke (Vorstand der BürgerEnergie Berlin eG), eine Podiumsdiskussion im Fishbowl-Format mit den Bundestagsabgeordneten Tina Rudolph (SPD), Bernhard Herrmann (Grüne) und Konrad Stockmeier (FDP), gute Beispiele aus Praxis der Bürgerenergie sowie 12 interaktive Workshops zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Bürgerenergie. Und auch das 10-jährige Jubiläum des BBEn wurde mit einem Rückblick mit alten Weggefährt*innen, einer großen Torte und ausgelassenen Geburtstagsparty angemessen begangen.
Jochen Scherrer, der Vorstandsvorsitzende der BERR konnte mit Sven Giegold (Staatssekretär im Wirtschaftsministerium) unter anderem über die „unmöglichen“ KfW-Konditionen diskutieren. Er erfuhr bei diesem Gespräch, dass die Grundlagen für die Zinsgestaltung gerade aufgrund unserer Intervention in der EU-Kommission neu erarbeitet werden.
Außerdem wurde das neue gemeinsame Beratungsangebots des BBEn und des Netzwerks Energiewende jetzt e.V. auf dem Konvent präsentiert. Während der Präsentation betrat plötzlich ein Zauberer den Saal, ging auf die Bühne und beeindruckte schließlich die Teilnehmenden mit Zauberkunststück. Doch weil gute Beratung eben keine Zauberei ist, stellten sich die Beratungsteams von NEWJ und BBEn sich und ihre Beratungsleistungen vor.
Weil die Bürgerenergie vor allem vom ehrenamtlichen Engagement lebt, ergeben sich bei der Gründung oder Weiterentwicklung einer Bürgerenergiegemeinschaft viele Fragen. Organisationsentwicklung, neue Geschäftsfelder oder die Zusammenarbeit mit Kommunen sind große Herausforderungen, bei denen die Beratungsteams von NEWJ und BBEn Bürgerenergiegemeinschaften mit kompetenter Beratung zu Seite stehen möchte.
Auf der Mitgliederversammlung des Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V., die im Vorfeld des Bürgerenergie-Konvents stattfand (Freitag, 26. Apri, 10 -12 Uhr), wurde der Vorstand neu gewählt und einzelne Mitglieder für den Aufsichtsrat und der Rat neu gewählt.
Der bisher zweiköpfige Vorstand wurde auf vier Personen erweitert. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Katharina Habersbrunner und Malte Zieher wurden wiedergewählt, neu in den Vorstand gewählt wurden Lydia Takit und Martin Bialluch.
Claudia Kemfert, Volker Quaschning, Susanne Jung und Kristina Wittig wurden in den Rat für Bürgerenergie, den fachlichen Beirat des Bündnisses Bürgerenergie, gewählt. Svea Balzer für Green Planet Energy in den Aufsichtsrat.
Über das BBEn:
Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein. Mit über 300 Mitgliedern vereint es über 500.000 Energiebürger*innen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen, gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann
Der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV) ist eine treibende Kraft bei der Förderung und Unterstützung von Genossenschaften, sowohl innerhalb Deutschlands als auch auf internationaler Ebene. Als Dachverband fungiert der DGRV als wichtige Prüfstelle und vertritt genossenschaftliche Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Seine Expertise im Bereich Wirtschaftsprüfung und Finanzmarktaufsicht stellt der Verband all seinen Mitgliedern zur Verfügung. Besonders im Bereich der Energiewirtschaft spielt der DGRV aber auch eine maßgebliche Rolle, indem er sich für stabile Rahmenbedingungen für Energiegenossenschaften einsetzt und für eine partizipative Energiepolitik eintritt.
Der DGRV und Deutschlands Energiegenossenschaften
Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften des DGRV ist die zentrale Anlaufstelle für Mitglieder, Institutionen, und die Öffentlichkeit. Sie fördert den Austausch und die Vernetzung von Mitgliedern mit relevanten Akteuren und internationalen genossenschaftlichen Netzwerken. Mit 877 Energiegenossenschaften, die insgesamt 220.000 Mitglieder repräsentieren, hat der DGRV eine starke Stimme, um die Interessen der Energiegenossenschaften auf nationaler und europäischer Ebene zu vertreten.
In Deutschland spielen Energiegenossenschaften eine bedeutende Rolle bei der Förderung erneuerbarer Energien. Im Jahr 2022 wurden (laut DGRV) beeindruckende 3,4 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert, wobei durchschnittlich 5.200 Euro pro Mitglied eingebracht wurden. Diese Investitionen haben nicht nur zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beigetragen, sondern auch das Bewusstsein für partizipative und bürgernahe Energieprojekte gestärkt.
Auszeichnung dank langjährigem Engagement
Die Bürger Energie Region Regensburg (BERR) wurde offiziell am 31. Januar 2012 in Regenstauf gegründet, wobei der Vorstand (3 Mitglieder) und der Aufsichtsrat (12 Mitglieder) gewählt wurden. Zu Beginn zählte die Genossenschaft 178 Gründungsmitglieder. Seitdem ist die BERR stetig gewachsen, wir sind aktuell 440 Mitglieder – und wir werden immer mehr…;-)
Mit 45 PV-Anlagen in der Region um Regensburg konnte die BERR über viele Jahre ihr Engagement für Erneuerbare Energien unter Beweis stellen. Diese Anlagen erzeugen jährlich rund 4.150.000 kWh Strom und tragen somit zur jährlichen CO2-Einsparung von etwa 2.424 Tonnen bei. Aktuell sind 12 Projekte in der Umsetzung.
Die BERR spielt als Teil der Energiewende in der Region Regensburg also durchaus eine wichtige Rolle. Nach jahrelanger Mitwirkung an einem nachhaltigen Regensburg ist ihre Ernennung zur Genossenschaft des Monats ein großer Meilenstein und auch ein Zeichen der Anerkennung für den Einsatz der BERR in den letzten Jahren.
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