Landrat Martin Neumeyer gratuliert Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, zum 15-jährigen Bestehen der Agentur.
Am 26. Juli feierte die Energieagentur Regensburg ihr 15-jähriges Bestehen mit einer festlichen Jubiläumsfeier rund ums Haus RUBINA am TechCampus in Regensburg. Die verschiedenen Gäste, von Kommunen und Unternehmen bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern, konnten sich zu dem mittlerweile umfangreichen Tätigkeitsfeld der Energieagentur informieren und untereinander austauschen. Mit dem Umzug ins Haus RUBINA und der Eröffnung des Energie-Bildungszentrums um:welt wurden 2021 große Schritte gemacht und das Team stetig erweitert.
Am Vormittag der Jubiläumsfeier standen ganz die Mitglieder der Agentur im Fokus. Kommunen, Unternehmen und weitere Institutionen aus Stadt und Landkreis Regensburg sowie dem Landkreis Kelheim kamen zusammen und tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen und Themen aus. Die Vorsitzenden der Energieagentur, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger sowie Landrat Martin Neumeyer als Teil des Vorstands begrüßten die Teilnehmenden und gratulierten zum Jubiläum. Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur, dankte anschließend in seiner Rede allen Mitgliedern für die teils bereits langjährige Unterstützung. Zudem hob er die starke interkommunale Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Regensburg und dem Landkreis Kelheim im Rahmen der Energieagentur hervor. Ein Beispiel dafür ist die Wasserstoffallianz Donauregion Kelheim-Regensburg, die 2023 gemeinsam von Landkreis Kelheim, Stadt und Landkreis Regensburg und weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft gegründet wurde.
Tag der offenen Tür für Bürgerinnen und Bürger
Nachmittags waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die Energieagentur Regensburg besser kennenzulernen. Rund 150 Personen nahmen die Gelegenheit war und nutzten das vielfältige Programm für Groß und Klein. Bei einer Hausführung konnten die Besucherinnen und Besucher beispielsweise mehr über das nachhaltige Konzept des RUBINA-Gebäudes erfahren, während Info-Stände die Möglichkeit boten, die Mitglieder der Agentur kennenzulernen. Das Energie-Bildungszentrum lud zu einem spannenden Quiz und einem informativen Workshop ein. Vor dem Haus sorgten zahlreiche Mitmachaktionen für Unterhaltung: Eine Upcycling-Aktion, ein Gewinnspiel und ein Fahrrad-Parcours, bei dem die verschiedenen Lastenfahrräder der Donau-Donkey-Flotte getestet werden konnten.
Führendes Netzwerk für Energie und Klimaschutz in der Region
Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren hat sich die Energieagentur Regensburg zu einer bedeutenden Institution im Bereich Energie und Klimaschutz entwickelt. Heute zählt sie 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist das führende Netzwerk für Energie und Klimaschutz in der Region. Die Agentur kann auf rund 200 Mitglieder blicken, darunter etwa 140 Unternehmen und Organisationen sowie 60 Kommunen. Auch die Aufgaben der Energieagentur Regensburg haben sich erweitert. Die Tätigkeitsfelder reichen von Bildung und Beratung über Konzeption und Management hin zu Information- und Netzwerkarbeit.
Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, gemeinsam mit der Vorsitzenden, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der stellvertretenden Vorsitzenden, Landrätin Tanja Schweiger.
Gemeinsam in die Zukunft
Die Jubiläumsfeier war nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen Erfolge, sondern vor allem auch ein Ausblick auf die kommenden Herausforderungen und Ziele der Energieagentur Regensburg. Die engagierte Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und Partnern wird weiterhin im Fokus stehen, um nachhaltige Energielösungen und den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.
Die Energieagentur Regensburg dankt allen Teilnehmenden, Mitgliedern und Partnern für ihre Unterstützung und freut sich auf viele weitere erfolgreiche Jahre.
Energiewende zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen: Kostenfreier Workshop des Klimabeirats Regenstauf und der BERR am 26. September in Regenstauf.
Sie wollen bei sich bei zu Hause die Stromkosten senken, haben aber nicht die Möglichkeit sich mit einer großen PV-Anlage unabhängiger zu machen?
Sie möchten selbst Energieerzeuger werden, auch ohne eigenes Dach? Am besten mit echtem Ökostrom aus 100% regenerativen Quellen?
Im Rahmen der Bayerischen Energietage zeigt das Wirtschaftsministerium zusammen mit der BERR eG gleich zwei Lösungen:
Steckersolar und Bürgerenergiegenossenschaften
Sie haben einen Balkon, eine Terrasse oder ein Garagendach? Dann können Sie dort eigenen Solarstrom gewinnen und aktiver Teil der Energiewende werden – mit einem Steckersolar-Gerät. Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Mini-Solaranlagen, Plug & Play-Solaranlage oder Balkonkraftwerke genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Wir zeigen Ihnen, was bei der Auswahl einer Anlage zu beachten ist. Sie haben die Möglichkeit die Komponenten und den Aufbau eines Balkonkraftwerks selbst in die Hand zu nehmen. Von unseren Experten erfahren Sie wertvolle Tipps zum Thema Sicherheit, Technik, Wohneigentumsrecht und Förderungen.
Donnerstag, 26. September 2024 19:00 – 21:00 Uhr
Mehrgenerationenhaus, Dachgeschoss
Regenstauf, Oberpfalz
Wem ein Steckersolar-Gerät nicht reicht, dem wird zusätzlich gezeigt, wie man durch eine finanzielle Beteiligung in einem genossenschaftlichen Modell für den Ausbau von dezentralen, erneuerbaren Energieanlagen für die Region und seine Bürger und Unternehmen sorgen kann. Erfahren Sie am Beispiel der regionalen BERR eG, wie eine Genossenschaft funktioniert und welche Möglichkeiten und Vorteile Sie haben, wenn Sie sich daran beteiligen.
Im ersten Halbjahr 2024 wurde in Deutschland mit 140 Terawattstunden so viel erneuerbarer Strom erzeugt wie noch nie zuvor. Sein Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 65 Prozent. Die Erzeugung aus fossilen Energieträgern ist weiterhin rückläufig. Auch die Börsenstrompreise setzen ihren Abwärtstrend fort. Das geht aus den Halbjahresdaten zur öffentlichen Nettostromerzeugung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE heute vorgestellt hat. Basis der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info.
Windenergie war erneut die mit Abstand stärkste Stromquelle mit 73,4 Terawattstunden (TWh) gegenüber 66,8 TWh im ersten Halbjahr 2023. Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 34,1 Prozent, wobei 59,5 TWh an Land und 13,8 TWh auf dem Meer erzeugt wurden.
Photovoltaikanlagen speisten 32,4 TWh ins Netz ein, ein Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1. HJ 2023: 28,2 TWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg auf 11,3 TWh (1. HJ 2023: 8,9 TWh), die Biomasse hatte einen leichten Rückgang von 21,6 TWh auf 20,8 TWh. Insgesamt wurden 140 TWh aus erneuerbaren Quellen erzeugt, womit ein neuer Rekord erreicht wurde. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Last (das ist die Summe aus Stromverbrauch und Netzverlusten) stieg auf 60 Prozent (Vorjahr: 55,7 Prozent).
Fossile Stromerzeugung so gering wie noch nie
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 215 TWh Strom erzeugt, gegenüber 222 TWh im gleichen Zeitraum 2023. Der Anteil der fossilen Energieträger ging dabei weiter zurück, von 39,6 Prozent auf 35,0 Prozent. Mit 75 TWh wurde so wenig Strom aus Kohle, Erdgas, Öl und nicht-erneuerbarem Müll erzeugt wie nie zuvor. Seit 2015 ist die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen um 56 Prozent gestiegen, die Erzeugung aus fossilen Quellen dagegen um 46 Prozent gesunken.
Die Last lag im ersten Halbjahr bei 233 TWh und erhöhte sich damit um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2023: 229 TWh).
Im ersten Halbjahr 2024 wurden im Saldo 11,3 TWh Strom importiert (1. Halbjahr 2023: 0,8 TWh Export im Saldo). Die Stromimporte kamen aus Skandinavien (Dänemark, Schweden und Norwegen), Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Durch die günstigen Strompreise der Wind- und Wasserkraft in Skandinavien, waren Stromimporte billiger als Strom aus deutschen Kohle- und Gaskraftwerken. Exportiert wurde Strom nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen.
Preise stark rückläufig
Die Börsenstrompreise sanken stark von 100,54 Euro/MWh (Day Ahead- Auktion, volumengewichtet) auf 67,94 Euro/MWh. »Der Effekt von sinkenden Börsenstrompreisen wird sich mittelfristig in Strompreisen von privaten und industriellen Endkunden zeigen«, kommentiert Dr. Bruno Burger, leitender Wissenschaftler bei den Energy-Charts am Fraunhofer ISE. Stark rückläufig war auch der Preis für Erdgas, der von 44,99 Euro/MWh auf 29,71 Euro/MWh sank. Beide Preise nähern sich damit weiter dem Preisniveau in den Jahren vor dem Ukrainekrieg an. Auch die Kosten für CO2-Emissionszertifikate gingen zurück: von 86,96 auf 63,60 Euro pro Tonne CO2.
Zubau der Windkraft weiter schwach
Nach einem Rekord-Zubau von 15,3 Gigawatt Solarleistung 2023 ist der Photovoltaik-Zubau auch 2024 weiterhin stark: bis Ende Mai wurden 6,2 Gigawatt installiert. Der geplante gesamte Ausbau für 2024 beträgt 12,5 Gigawatt. Die gesamte installierte PV-Leistung liegt damit bei 88,9 Gigawatt. Der Windkraft-Zubau ist sehr schwach und liegt weit hinter den Ausbauzielen für 2024 zurück: an Land kam nur 0,8 Gigawatt neue Leistung hinzu, auf dem Meer nur 0,2 Gigawatt. Die Gesamt-Ausbauziele für 2024 liegen bei 7 GW Onshore und 1 GW Offshore. Spitzenreiter bei der installierten Windleistung pro Einwohner ist das Bundesland Brandenburg (3408 W/Einwohner) vor Schleswig-Holstein (2928 W) und Sachsen-Anhalt (2487 W).
Bei der installierten Solarleistung liegt ebenfalls Brandenburg vorne (2669 W/Einwohner), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (2398 W/Einwohner) und Sachsen-Anhalt (1988 W/Einwohner).
Der Ausbau elektrischer Energiespeicher, ein wichtiger Faktor für den untertägigen Ausgleich der erneuerbaren Stromerzeugung, schreitet voran: 2024 gingen bisher Speicher mit einer Leistung von 1,8 GW und einer Kapazität von 2,5 GWh neu ans Netz. Die installierte Leistung der Batteriespeicher ist mit 9,9 GW nun gleich groß wie die installierte Leistung der Pumpspeicher. Bei der Speicherkapazität liegen die Batteriespeicher bei 14,4 GWh und die Pumpspeicher bei 40 GWh.
BBEn und DGRV legen neue Vorschläge für Umsetzung vor.
Berlin, 4.6.2024. Zahlreiche Bürgerenergiegemeinschaften erzeugen in Deutschland gemeinschaftlich Strom. Bürokratische Hindernisse erschweren ihnen jedoch massiv, diesen auch gemeinsam zu verbrauchen oder überschüssigen Strom von der eigenen Solar- oder Windanlage anderen Verbraucher*innen zu verkaufen. Die Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie (EMD), die im Mai 2024 vom Europäischen Rat beschlossen wurde, hat zentrale Aspekte des Energy Sharing genauer bestimmt und erkennt die Rolle von Bürgerenergiegesellschaften darin ausdrücklich an. In Deutschland ist jedoch hinsichtlich der Umsetzung des Energy Sharings noch nichts passiert, obwohl die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II) dies bereits seit 2019 vorsieht. In ihrem gemeinsamen Positionspapier „Energy Sharing für die Bürgerenergie“ machen das Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn) und die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. deshalb an die neue Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie angepasste Vorschläge für die Umsetzung des Energy Sharings in Deutschland.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Teilversorgungsmodell, das eine wichtige Neuerung in der EMD darstellt. Teilversorgung bedeutet, dass Anlagenbetreiber*innen keine über die von ihnen erzeugten Strommengen hinausgehenden Lieferantenpflichten erfüllen müssen. Damit wird eine bislang entscheidende Hürde für Energy Sharing aus dem Weg geräumt. Doch weil Strommengen zwischen mehreren Akteur*innen abgerechnet werden müssen, entstehen dadurch neue Anforderungen.
Neben der Teilversorgung werden auch weitere Aspekte des Energy Sharings definiert. Das BBEn und der DGRV schlagen vor, die regionale Beschränkung für die Teilnahme am Energy Sharing auf einen Umkreis von 50 Kilometern festzulegen. Um die Wirtschaftlichkeit zu sichern, fordern BBEn und DGRV eine Prämie in Höhe von 2,0 ct/kWh. Zudem sollen für kleinere Anlagen die Lieferantenverpflichtungen entfallen: für Einzelhaushalte bis 30 kW und für Mehrparteiengebäude, also Mehrfamilienhäuser, Gewerbeblocks, öffentliche Gebäude, bis 100 kW.
„Energy Sharing wird die Bürgerenergie und die Energiewende insgesamt voranbringen: Es sorgt für Akzeptanz und beteiligt die Bürger*innen an der Energiewende. Außerdem bleiben mehr von den erwirtschaften Gewinnen in der Region und werden vor Ort gerechter verteilt. Dezentrale Stromproduktion und -verbrauch entlasten die Netze und fügen sich perfekt in ein dezentrales, erneuerbares Energiesystem ein. Energy Sharing muss endlich auch in Deutschland umgesetzt werden, die Möglichkeit hatte die Bundesregierung dazu schon lange. Sie muss nun endlich den gesetzlichen Rahmen schaffen, damit gemeinsam erzeugter Strom selbst genutzt oder überschüssiger Strom anderen Verbraucher*innen verkauft werden kann“, fordert Malte Zieher, Vorstand des Bündnisses Bürgerenergie e.V. (BBEn).
Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein, die BERR ist selbstverständlich auch Mitglied. Mit über 250 Mitgliedern vereint es über 500.000 EnergiebürgerInnen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen oder gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann.
Die Generalversammlung der Mitglieder ist das höchste und entscheidende Gremium einer Genossenschaft, so auch bei der BERR eG. Knapp fünfzig von uns haben sich letzte Woche, am 27.06.2024 in Oberhinkofen im Gasthof Weizer zur jährlichen Generalversammlung getroffen.
Die Einladung dazu war fristgerecht verschickt worden, auch sonstige Formalien wurden natürlich eingehalten.
Jochen Scherrer, der Vorsitzende des Vorstands, berichtete im Hauptteil der Veranstaltung über die laufenden Entwicklungen und das Ergebnis des Geschäftsjahres 2023.
Standortfragen
Durch das Solarpaket 1 und auch durch den Wegfall der 10 H Regelung in Bayern ist ein regelrechter Wettlauf um Flächen zu beobachten, sowohl für PV-Anlagen als auch für Windkraftanlagen. Die Verteilnetze bilden allerdings derzeit den hauptsächlichen Engpass, sie sind den aktuellen Anforderungen in keinem Fall gewachsen. Das Ergebnis sind häufige Abschaltungen und Entschädigungen. Die BERR reagiert auf all diese laufenden Entwicklungen. Wir haben uns personell und organisatorisch verstärkt. In der neu gegründeten BERR Projekt GmbH ist Johannes Graf als fest angestellter Geschäftsführer dabei.
Sowohl die „öffentliche Hand“ als auch die Industrie setzen auf uns als Partner! Wir sind als Fachleute im Bereich Photovoltaik anerkannt und entwickeln die besten Lösungen! Im Bereich „Mieterstrom“ sind wir unangefochten die Nummer „1“ in der Region. Auch neue Möglichkeiten, z.B. Energiespeicher jeder Art, prüfen wir auf Umsetzung, soweit eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
Wachstumskurs: es geht kräftig voran!
In 2023 wurden zwar keine neuen Anlagen fertig gebaut und in Betrieb genommen, wir haben jedoch viele mögliche Projekte untersucht und einige davon geplant und vorbereitet. Mehrere Anlagen gehen nun im laufenden Jahr 2024 in die Realisierung, weitere sind in der Überprüfung. Unter diesen „Chancen“ befinden sich auch deutlich größere Installationen, als wir sie bisher haben. Wir sprechen in Summe von bis zu 24 PV-Dachanlagen, 1 Tunnel-PV-Freifläche, 1 Solar-Carport, 3 Solarparks und 2 Windparks.
3% Rendite
Die Genossenschaft beschloss für das Jahr 2023 eine Ausschüttung von 3% Rendite auf das eingezahlte Kapital. Damit kann sich die „Finanzanlage BERR“ weiterhin sehen lassen, neben den eigentlich wichtigen Aspekten einer wirklich sinnvollen Geldanlage in die Energiewende vor Ort.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden neu (wieder)gewählt, wobei es beim Aufsichtsrat zu kleineren Änderungen kam. Petra Filbeck ist jetzt neues AR-Mitglied und wird das Gremium aktiv und engagiert unterstützen.
Das Protokoll der Generalversammlung, die Bilanz und ggfs. weitere Dokumente werden für die Mitglieder zeitnah als Download in einem gesicherten Bereich der Webseite einzusehen sein, und können bei Bedarf auch gerne im Büro angefordert werden.
Wie angekündigt, fand in der Woche vom 10. bis zum 16. Juni 2024 die Regensburger Nachhaltigkeitswoche statt, von Freitag bis Sonntag waren noch besonders viele Highlights auf der Nachhaltigkeitsmeile am Donaumarkt zu sehen und zu hören.
Am Dienstag, den 11.06.2024 gab’s im Degginger eine Veranstaltung zur Energie- und Wärmewende in Regensburg , bei der die BERR auch vertreten war und sich vorstellen durfte.
„Klimaschutz und Energiewende umsetzen! Sind wir in Regensburg auf dem richtigen Weg?“
Den Aufschlag hatte Prof. Dr. Michael Sterner mit seiner Keynote. Wer Michael Sterner kennt, kann sich lebhaft vorstellen, dass bei diesem Intro nicht nur geballte Kompetenz, sondern auch eine beeindruckende Kunst der Kommunikation zu erleben war. Auch und besonders am Ende des Vortrags, als das Publikum noch eine kleine Phantasiereise in eine Zeit antreten durfte, in der wir einige der aktuellen Probleme dann doch schon „gelöst“ haben werden.
Globale Verantwortung beginnt bei uns
Eine der ersten Folien trug diese Überschrift, und Prof. Sterner wies das Publikum eindringlich darauf hin, dass sich niemand, wirklich niemand mehr aus der Verantwortung stehlen kann. Treibhausgase kennen keine Grenzen und Naturgesetze sind nicht verhandelbar. Und wir wissen seit spätestens 1896, dass und wie die Treibhausgase sich auf die globale Durchschnittstemperatur auswirken.
Wie wir Paris erreichen können – 4 Schritte
Gemeint ist nicht die Hauptstadt Frankreichs, sondern die Klimaziele, die dort 2015 verbindlich unter praktisch allen Nationen der Erde vereinbart wurden. Die vier Schritte sind:
Energiesuffizienz verbessern, den Energiekonsum also einschränken und reduzieren
Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen produzieren
Elektrifizierung aller Sektoren (Wärme, Mobilität, etc.)
Power-to-X, zum Beispiel Wasserstoff
Regensburg: da geht noch was…
Laut Prof. Sterner ist Regensburg in einigen Bereichen schon recht gut unterwegs, aber in manchen anderen Sektoren geht noch eine Menge. Zum Beispiel sind die Belange des Denkmalschutzes noch nicht wirklich sinnvoll eingeordnet, etwa wenn es um die Dächer in der Altstadt geht, und um deren Einsatz als Photovoltaik-Flächen.
BERR: Bürgerenergie ganz konkret
Joachim Scherrer durfte im Rahmen der Info-Veranstaltung die BERR vorstellen, und erzählte im Schnelldurchgang die Geschichte unserer Genossenschaft seit dem Start im Jahr 2012. Damals gab es 178 Gründungsmitglieder, die insgesamt 522 Anteile zeichneten. Nach einigen Stolpersteinen und mit viel Herzblut sind wir inzwischen allerdings 450 Mitglieder (Stand Juni 2024), die insgesamt 2.3 Millionen € Einlagen erbracht haben. Wir sprechen hier also über „echte“ Bürgerbeteiligung – die Genossenschaftsmitglieder sind Mit-Inhaber der Anlagen und nicht nur Darlehensgeber wie bei einigen anderen Modellen, die sich auch oft mit dem Attribut „Bürgerbeteiligung“ schmücken.
Joachim Scherrer stellte eine kleine Auswahl der aktuellen Projekte vor und konnte auch einige vielversprechende Anbahnungen in Aussicht stellen. Die Genossenschaft erlebt derzeit eine gute Akzeptanz, wir wachsen und werden bei vielen Projekten in Stadt und Land angefragt.
Wärmewende in Regensburg
Von einigen Vertretern / -innen der Stadt und der Energieagentur wurden noch sehr ambitionierte Entwicklungen und Projekte vorgestellt, von konkreten Vorhaben wie zum Beispiel in der Margaretenau bis hin zu einem „Digitalen Energiezwilling“. Dabei geht es um ein ausgefeiltes Planung-Instrumentarium, das allen Beteiligten sehr nützliche Perspektiven bei der Wärme- und Energieplanung liefert und damit auch die Handlungssicherheit deutlich erhöht.
Nachhaltigkeitsmeile zum Wochenende
Am Donaumarkt, hinter oder auch im Haus der Bayerischen Geschichte waren von Freitag bis Sonntag noch jede Menge Initiativen, Angebote, Workshops und Infostände geboten, garniert mit einem tollen Bühnenangebot und bio-regionaler Essens-Auswahl.
Die BERR war mit einem Stand vertreten, den Wolfgang List, eines unserer Mitglieder, dankenswerterweise organisiert und auch betreut hat. Auch einige Vertreter von Vorstand und Aufsichtsrat waren immer wieder am Stand und hatten viele interessierte Anfragen und Gespräche mit Besuchern/-innen.
Ein eye-catcher für die Gäste waren unsere Balkonkraftwerke, die sogar in Echtzeit den Strom ins Netz der Veranstaltung einspeisen konnten.
Alles in allem für die BERR eine gute Woche und jede Menge Austausch mit interessierten Menschen, die sich sowohl die Balkon-PV-Anlagen als auch das Genossenschaftsmodell genau anschauen wollten.
Am 19. Juni 2024 besuchten wir die Intersolar in München. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft platzte förmlich aus allen Nähten, was sich bereits bei der Anreise bemerkbar machte.
Erfolgreiche Partnerschaften und neue Trends im Fokus der BERR
Die BERR Projekt GmbH war vor Ort und nutzte die Gelegenheit, um vielversprechende Partnerschaften zu vertiefen und neue Trends zu erkunden. Ein Schwerpunkt unserer Gespräche lag auf der Zusammenarbeit mit Projektentwicklern für Wind-, Solar- und Wärmeprojekte. Besonders konstruktiv war der Austausch mit Naturstrom, bei dem uns wertvolle Einblicke in ihre aktuellen Projekte und Strategien gewährt wurden. Ein weiterer wichtiger Termin führte uns zu einem in Regensburg ansässigen Anbieter für smarte Abrechnungssysteme, die besonders für Mieterstrom und die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung in Frage kommen.
Fortschritte bei Solarmodulen, Stromspeichern und Trackersystemen
Im Bereich der Innovationen suchten wir nach roten Solarmodulen, die sich für Projekte in denkmalgeschützten Ensembles eignen. Diese Module können sich harmonisch in historische Umgebungen einfügen, ohne auf Effizienz zu verzichten. Vielversprechend sind auch die Weiterentwicklungen bei den kleinen Stromspeichern, die uns beim Anlagensplitting neue Möglichkeiten eröffnen. Ein weiterer Technikfokus lag auf der Evaluierung von Trackersystemen als Alternative zu statischen Tischen bei Freiflächen-PV-Anlagen. Diese Systeme versprechen eine höhere Energieausbeute durch die optimale Ausrichtung der Module nach dem Sonnenstand. Es war besonders hilfreich, mehrere Aussteller nebeneinander zu sehen und direkt vergleichen zu können, um einen umfassenden Überblick zu erhalten.
Neue Kontakte und spannende Großspeicherlösungen für die Zukunft
Besonders wichtig waren für uns auch neue Kontakte mit Herstellern von Großspeichersystemen. Diese sind essenziell für die Erweiterung unseres bestehenden Solarparks. Hier stach unter anderem der Stand von TESLA Energy hervor, der mit dem kontrovers diskutierten „Cybertruck“ viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Die vorgestellte Megapack-Lösung erwies sich als beeindruckend spannend und bietet vielversprechende Ansätze für unsere zukünftigen Projekte.
Die Intersolar 2024 war für uns ein voller Erfolg. Die Vielzahl neuer Kontakte und die gewonnenen Erkenntnisse werden unsere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien weiter vorantreiben und uns helfen, innovative Lösungen umzusetzen. Daher war es auch vertretbar, das Deutschlandspiel auf der Rückfahrt auf dem Handy zu verfolgen.
Am 17. Mai besuchten wir die IDEEMATEC Deutschland GmbH in Wallerfing bei Deggendorf. IDEEMATEC, ein lokales Unternehmen, international bekannt für innovative Lösungen und hohe Qualitätsstandards, präsentierte uns ihre aktuelle Produktlinie und das Planungsbüro an ihrem Hauptsitz.
Kompetenz und Innovation: Lösungen für jede Herausforderung
Während der Führung konnten wir uns von den innovativen Lösungen wie dem selbstverriegelnden Zahnkranz und der hohen Windfestigkeit der Tracker überzeugen. Auf jede kritische Frage gab es eine kompetente Antwort und für jede Herausforderung eine durchdachte Lösung. Besonders beeindruckend war der Fokus auf Kostenoptimierung, um die Ausrichtung der Solarmodule und den daraus resultierenden erhöhten Energieertrag wirtschaftlich nutzbar zu machen.
Der selbstverriegelnde Zahnkranz
Technologische Highlights: Modularer Aufbau und Einsparpotenziale
Ein Highlight der Besichtigung war das Konzept der umzäunungsfreien Anlage, das den Aufwand reduziert und so Kosten spart. Zudem beeindruckte der flexible, modulare Tischaufbau mit einer maximalen Trackerlänge von bis zu 180 Metern. Diese Technologie ermöglicht es, Solaranlagen optimal an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.
Unter den Teilnehmern waren neben der BERR Projekt GmbH Vertreter der axess solar GmbH, Luxgreen Climadesign GmbH und Grundstückseigentümer aus der Region Regensburg. Der Besuch bot wertvolle Einblicke in die Marktentwicklung und zukünftige Innovationen.
Wir bedanken uns bei IDEEMATEC, Herrn Stephan Bächtle und Herrn Alexander Maluschka für den informativen Besuch und freuen uns auf eine potenzielle Partnerschaft
Mit den erneuerbaren Energien aus Photovoltaik ist die Bürgerenergie-Genossenschaft BERR gut aufgestellt und leistet einen lokalen Beitrag im Kampf gegen die Klimakatastrophe. Verknüpft mit diesem Engagement sollen Impulse zu privaten Initiativen zur Klimawende gegeben werden. Dazu gehören Informationsveranstaltungen, wie der Workshop am 21. April zum Balkonkraftwerk, aber auch informative Artikel, um Überlegungen rund um die Möglichkeiten es eigenen Engagements zur Klimathematik anzustoßen.
Im folgenden Artikel möchte Georg Scharfenberg mit der Übersicht zur Geothermie einen Impuls zur Wärmewende geben, der außerhalb der Aktivitätsfelder der BERR liegt und zu privaten Überlegungen zu Möglichkeiten der effizienten Wärmeversorgung im eigenen Wohnbereich geben kann.
Georg Scharfenberg ist emeritierter Professor der OTH in Regensburg und ein ausgewiesener Experte für Energietechnik und hält unter anderem eine Vorlesung zur Geothermie.
Foto: T. Maushammer
Erdwärme zwischen Sonnenstrahlung und dem Erdinneren – Heizen und Kühlen mit einem System
Zum Einstieg müssen wir zwischen „Oberflächennaher Geothermie“ und der „Tiefengeothermie“ unterscheiden. Die Tiefengeothermie gilt formal ab einer Tiefe von 400 m und ist ein Thema, für das ich an dieser Stelle nur die Zahl der sogenannten „Geothermischen Tiefenstufe“ liefere. Diese Zahl benennt die durchschnittliche Temperaturzunahme mit zunehmender Tiefe und beträgt 3 oC je 100 m oder, gut zu erinnern: 30 oC je 1000 m. Am Ende dieses Artikels gebe ich als Hintergrundinformation ein paar interessante Aspekte zur Tiefengeothermie. Dabei geht es um die Entstehung der Erdwärme und um große Projekte, die in der Öffentlichkeit von Interesse sind.
Die geothermische Energie wird den erneuerbaren Energieformen zugerechnet. Diese versteht sich im menschlichen Maßstab als unerschöpfliche Energiequelle.
Impuls zur Wärmewende in unserer Umgebung
Der Impuls zur Wärmewende wird von mir zur Oberflächennahen Geothermie-Nutzung für die private Bereitstellung von Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser im Wohnbereich gegeben. Hier müssen grundsätzlich drei verschiedene Tiefen im Erdboden unterschieden werden, die jeweils spezifische Möglichkeiten bieten, aber auch Begrenzungen haben.
Abschnitt 1 Saisonale Zone Direkt unter der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 10 bis 20 m befindet sich der Bodenbereich, der im Verbund mit der Sonnenstrahlung und dem Regenwassereintrag die Wärme aus der Oberfläche erhält. Der Temperaturgang der Bodenwärme variiert erheblich mit der Jahreszeit. In diesem Abschnitt ist der geothermische Wärmefluss aus dem Inneren der Erde nicht feststellbar. In unseren Breiten stellt sich etwa in der Tiefe von 15 m eine konstante Temperatur von 10 oC ein.
Abschnitt 2 Neutrale Zone In diesem Bodenabschnitt schließt sich unter dem Abschnitt 1 bis zu einer Tiefe von bis zu 50 m die sogenannte neutrale Zone an, in der die Temperatur von 10 oC etwa konstant ist.
Abschnitt 3 Geothermische Zone Erst ab der Tiefe von 50 m ist der geothermische Wärmefluss mit dem Temperaturanstieg von 3 oC je 100 m (Geothermische Tiefenstufe), wie oben ausgeführt, bestimmend. Der Temperaturanstieg kann allerding je nach geologischen Verhältnissen, stark variieren.
Drei Systeme zum Gewinnen
Oberflächennah unterscheiden wir zur Raumbeheizung und Warmwassererzeugung, bezogen auf private Projekte, drei unterschiedliche Konzepte zur Wärmegewinnung:
Erdwärmekollektor
Erdwärmesonde
Grundwasserwärmenutzung
Abbildung 2: Konzepte der Oberflächennahen Geothermie-Wärmegewinnung [1]
Oberflächennah Heizen und Kühlen
Wärmepumpe Alle drei Konzepte benötigen eine Wärmepumpe, um das notwendige Temperaturniveau für Heizung und Warmwasser bereitzustellen. Die Wärmepumpe erhält die Wärme über ein flüssiges Wärmeträgermedium (Sole; Wasser mit Frostschutzmittel) in einem geschlossenen Umlauf aus dem Erdwärmekollektor oder der Erdwärmesonde. Bei der Grundwassernutzung wird die Wärmepumpe in einem offenen Kreis über Brunnenwasser versorgt, dass über einen zweiten Brunnen dem Untergrund wieder zugeführt wird. Der Effizienz der Wärmepumpe kommt als zentraler Komponente in der Anlage besondere Bedeutung zu. Hier kommen verschiedene Parameter zum Tragen, die nicht nur die Erdwärmeanlage (siehe nächsten Absatz), sondern auch das erforderliche Temperaturniveau (Vorlauftemperatur) für das Gebäude betreffen. Wärmepumpen profitieren besonders von niedrigen Vorlauftemperaturen für das Heizungssystem. Sie können zudem phasenweise die für den Warmwasserspeicher erforderliche höhere Temperatur erzeugen. In der Regel haben Wärmepumpen im Einsatz von Erdwärmeanlagen keine Probleme, um die Wärme effizient zu erzeugen.
Auslegung der Anlage Die zu fördernde Wärmeenergie muss im ausreichenden Maße und auf Dauer (mehr als 30 Jahre) für die Heizung (Heizlast) und das Warmwasser bereitgestellt werden. Der Gebäudebedarf wird zuvor berechnet und damit die Auslegung der Erdwärmeanlage mit der erforderlichen Wärmepumpe bestimmt. Ein Teil der Energie wird aus dem elektrischen Betrieb der Wärmepumpe zugeführt und wird grundsätzlich mitberücksichtigt. Ein Beispiel ist, dass die Wärme mit drei Teilen (75 %) aus dem Boden gewonnen wird und ein Teil (25 %) als elektrische Antriebsenergie der Wärmepumpe zugeführt wird. Besonders sinnvoll ist dabei die elektrische Versorgung aus einer Solaranlage (PV-Anlage), weil damit die Versorgung der Wärmepumpe CO2-frei lokal erfolgt.
Grundsätzlich ist die oberflächennah zu gewinnende Energie begrenzt. Ein Bespiel wäre, dass ein Gebäude des KW40 – Standards mit 4 Bewohnern auf 150 m2 Wohnfläche etwa mit einer thermischen Leistung von 7 kW aus Oberflächennaher Geothermie versorgt werden kann.
Kühlung im Sommer Interessant ist mit den zunehmend warmen Sommern, dass die geothermische Anlage zum Kühlen des Gebäudes genutzt werden kann. Dieses funktioniert, in dem die sommerliche Wärme aus dem Gebäude in den deutlich kühleren Boden transportiert wird. Der Wärmetransport erfolgt unter Einsatz der Wärmepumpe, die dazu eine Richtungsumschaltung hat. Alternativ dazu kann ein Rohrsystem bestehen, dass die Wärme an der passiven Wärmepumpe vorbeiführt und im Kreislauf das gekühlte Medium in die Räume transportiert. Die im Winter genutzten Heizflächen dienen im Sommer zum Abbau der Wärme aus den Räumen.
Fündigkeit Unter Fündigkeit wird die erfolgreiche Entdeckung und Erschließung einer geothermischen Ressource zur Nutzung verstanden. Im Bereich der Oberflächennahen Geothermie besteht lediglich für die Grundwasserwärmenutzung der Aufwand, einen geeigneten Grundwasserleiter aufzufinden (siehe weiter unten).
Genehmigung der Erdwärmeanlage Ein wichtiger Gesichtspunkt zum Einstieg in die Planung der Erdwärmenutzung ist die erforderliche Anzeige oder ggf. Genehmigung des Bodeneingriffs bei der unteren Wasserrechtsbehörde (Landratsamt oder kreisfreie Stadt). Die Entscheidungsgrundlage betrifft stets die Fragestellung, ob das Risiko besteht, dass das Grundwasser schädlich verunreinigt oder seine Beschaffenheit nachteilig verändert werden könnte. Dieses muss während des Baus sowie während des Betriebs der Anlage ausgeschlossen sein.
Fachliche Grundlage Als fachliche Grundlage nutzen Planer zur Berechnung der Oberflächennahen Geothermie-Systeme die Richtline des Verbands Deutscher Ingenieure VDI 4046 [2].
Jedes System gewinnt, hat auch Grenzen
Erdwärmekollektor
Der Erdwärmekollektor wird frostfrei in der Tiefe von 1,5 m (mind. 30 cm unter der örtlichen Frostgrenze) z.B. horizontal in Kunststoff-Rohrschleifen (wie bei einer Fußbodenheizung) oder spiralförmig in Gräben oder Gruben (Erdwärmekorb) in den Erdboden des Grundstücks eingebracht. Der Flächenbedarf einer horizontalen Anlage ist erheblich. Ein Richtwert ist, dass der Kollektor etwa die doppelte Fläche im Verhältnis zur beheizten Fläche benötigt. Die Entzugsleistung aus der Bodenfläche beträgt etwa 25 W/m2. Die Fläche, unter der der Kollektor liegt, darf nicht überbaut werden, damit Regenwasser eindringen kann. Tief wurzelnde Pflanzen dürfen nicht eingebracht werden, um auftretende Kräfte durch Wurzelwerk am Rohrsystem zu vermeiden. Erdwärmekörbe werden in bis zu vier Metern Tiefe unter der Erdoberfläche eingebracht. In der Regel ist die Beheizung eines Einfamilienhauses mit drei bis vier Erdwärmekörben möglich. Körbe benötigen weniger Fläche, so dass z.B. ein Garten darüber eingerichtet werden kann. Als Nachteil muss infolge des Entzugs der Bodenwärme ein verzögertes Wachstum im Frühjahr hingenommen werden. Es besteht grundsätzlich kein Genehmigungsaufwand. In Wasserschutzgebieten hat die Trinkwasserressource Vorrang vor der Erdwärmenutzung. Es können Einschränkungen bestehen, so dass Anzeige- und Genehmigungspflicht bei den zuständigen Fachbehörden besteht.
Abbildung 3: Temperaturprofile in der Saisonalen Zone (Bedeutung für den Erdwärmekollektor) [1]
Erdwärmesonde
Erdwärmesonden gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Erdwärme wird dabei aus vertikalen Erdbohrungen in Tiefen zwischen 70 m und 100 m Tiefen gewonnen. In das Bohrloch ist ein geschlossenes Kunststoffrohr (U-Sonde), meistens aber eine Doppel-U-Sonde) eingeführt, in dem das Wärmeträgermedium (Sole) zur Wärmepumpe zirkuliert. Sofort nach Einbringen der Sonden in den Boden wird das ca. 15 cm große Bohrloch aus der Tiefe bis zur Erdoberfläche mit einer flüssigen Zementmischung eingespült (via Verfüllrohr). Diese Zementmischung stellt durch Zusätze eine gute Wärmeübertragung zum Erdreich her und fixiert die Sonden im Bohrloch mit der Aushärtung. Die Erdwärmesonde bezieht die Wärme größtenteils aus dem Wärmestrom der Erde. Eine einzelne Doppel-U-Sonde mit einer Tiefe von 70 m kann etwa 3 bis 4 kW thermische Leistung bereitstellen. Je nach Heizlast des zu versorgenden Gebäudes können ein bis zwei Sonden für ein Einfamilienhaus ausreichend sein. Es werden zunehmend Sondenfelder für Schulen, Geschäftshäuser oder Wohnsiedlungen eingesetzt. Auf dem Uni-Gelände in Regensburg erfolgt derzeit die Untersuchung, die Heizwärme in Zukunft über Erdwärmesonden bereitzustellen. Es sind bereits einige Sonden im Einsatz.
Der Bau und Betrieb einer Sondenanlage bedarf der wasserrechtlichen Genehmigung. Mit dem Antrag wird die Zulässigkeit eingeholt und die wasserwirtschaftlichen Vorgaben zur Bohrtiefe vorgegeben. Die Bohrtiefe wird z.B. begrenzt, um stockwerkstrennende Schichten nicht zu durchbohren.
Sind die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse am Standort nicht bekannt, können vom geologischen Dienst des Bundeslandes Informationen zur Bodenbeschaffenheit erfahren werden. Eventuell kann eine anzeigenpflichtige Erkundungsbohrung durchgeführt werden.
Es sind aus thermischen Gründen Abstände der Sonden zur Grundstücksgrenze in der Regel 3 – 5 m und untereinander mindestens 6 m einzuhalten.
Regeneration des Bodens Eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit mehreren Sonden bzw. Sondenfeldern stellt die Gefahr der langjährigen Auskühlung des Untergrunds dar. Die Auskühlung entsteht, weil die vertikalen Sonden im Boden den Wärmestrom aus der seitlichen Zuführung (horizontal) beziehen. Je nach geologischer Schichtung kann der Wärmestrom nicht im erforderlichen Zeitmaß hinzufließen, so dass die Gefahr besteht, dass der Boden von Jahr zu Jahr weiter auskühlt und die Anlage nach Jahren nicht mehr effizient arbeitet. Eine vorteilhafte Lösung zur Vermeidung des Effizienzverlustes ist es, im Sommer die Anlage zur Kühlung zu nutzen. Mit dem Kühlbetrieb wird die Wärme aus dem Gebäude in den Boden transportiert, der damit regeneriert und letztlich einen Teil der sommerlichen Energie für den Winter speichert.
Herstellung der Erdwärmesonden-Anlage Die Bohrung einer Erdwärmesonden-Anlage kann je nach geologischem Aufbau des Untergrunds im Regelfall innerhalb eines Tages mit Einbringung der Sonden erstellt werden. Zu berücksichtigen ist die Zufahrt und der Aufwand, den das Bohrgerät und die Container zur Aufnahme des Bohrguts darstellen. Es wird ein Graben zum Gebäude für den frostfreien Anschluss der Soleleitungen an das Gebäude erforderlich (mit Sammelverteiler bei mehreren Bohrungen).
Im Neubaubereich wird die Erdwärmesonden-Anlage mit der Bebauung des Grundstücks eingebracht. Im Umfeld von Bestandsgebäuden kann der Aufwand eine Herausforderung durch die notwendige Zufahrt und Arbeitsfläche sein. Zudem benötigen Gebäude und Bäume mechanischen Schutz und Spritzschutz.
Abbildung 4: Bohrgerät im Uni-Gelände Regensburg (Foto G. Scharfenberg)
Grundwasseranlage
Eine Anlage zur Grundwasserwärmenutzung nutzt das natürliche Grundwasser als Wärmequelle oder Wärmesenke für Heizungs- und Kühlungszwecke. Die Grundvoraussetzung für eine Geothermie-Grundwasseranlage ist das Vorhandensein eines geeigneten Grundwasserleiters in ausreichender Wasserqualität und Menge. Der Salzgehalt, chemische Inhaltsstoffe (gelöstes Eisen oder Mangan), Sedimente oder auch der pH-Wert im Wasser könnten zu Störungen für einen dauerhaften Betrieb führen und stellen damit die Einrichtung einer Grundwasseranlage infrage.
Die Anlage benötigt einen Förderbrunnen (mit Tauchpumpe), aus dem das Grundwasser zur Wärmepumpe gefördert wird. Im Wärmetauscher der Wärmepumpe wird die benötigte Wärme entzogen und das abgekühlte Wasser in einen zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) demselben Grundwasserleiter wieder zugeführt. Bei der Anordnung der Brunnen ist die Grundwasserfließrichtung zu beachten, d.h. der Förderbrunnen muss sich bezogen auf die Fließrichtung vor dem Schluckbrunnen befinden. Außerdem benötigen die beiden Brunnenbohrungen einen Mindestabstand von 10 bis 15 m. Als Richtwert kann angenommen werden, dass aus 0,25 m³/h Grundwasser etwa 1 KW Heizleistung gefördert wird. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sind Grundwasseranlagen etwa ab 35 kW Wärmebedarf sinnvoll.
Befindet sich der Grundwasserleiter in der Saisonalen Zone ist der Einfluss durch atmosphärischen Temperatureintrag auf die Grundwassertemperatur gegeben. Ab einer Tiefe von 10 bis 15 m ist etwa mit einer Temperatur von 8 bis 12 oC zu rechnen. Damit kann die Anlage vorteilhaft auch zum Kühlen eingesetzt werden. Allerdings dürfen die Temperaturen im Grundwasser 20 °C nicht überschreiten.
Rahmenbedingungen der Grundwasseranlage Neben der Fündigkeit (erfolgreiche Exploration) hat die Wasserqualität einen bestimmenden Einfluss auf die Brunnenanlage. Einerseits muss die Tauchpumpe der Problematik der Wasserqualität und der Materialaggressivität des Leitungssystems entsprechen. Andererseits muss entschieden werden, ob die Direktnutzung des Grundwassers in der Wärmepumpe durch einen Zwischenkreis vermieden werden muss. Ähnlich wie bei der Erdwärmesonden-Anlage müssen die Zufahrt und der Platzbedarf für das Bohrgerät und die Container zur Aufnahme des Bohrguts vorhanden sein. Allgemein haben die Brunnen Tiefen bis zu 20 m. Der Bohrdurchmesser für den Förderbrunnen im Vergleich zum Schluckbrunnen kann erheblich variieren. Der Versickerung im Rücklauf wird mehr Volumen gegeben, damit der Schluckbrunnen nicht überläuft.
Wasserrechts- und Umweltgenehmigungen Die Nutzung des Grundwassers für geothermische Zwecke unterliegt strengen regulatorischen Anforderungen, einschließlich Wasserrechts- und Umweltgenehmigungen. Diese Genehmigungen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass die Entnahme und Einleitung von Grundwasser die Umwelt und andere Wassernutzer nicht negativ beeinflusst.
Erdwärme aus der Tiefe
Die Tiefengeothermie liefert die Erdwärme aus Tiefen zwischen 400 und mehreren tausend Metern. Die Wärme im Inneren der Erde ist einerseits gespeicherte Restwärme aus der Entstehungszeit der Erde, verursacht durch Kometeneinschlag und Umwandlung der kinetischen Energie in thermische Energie. Andererseits entsteht permanent thermische Energie durch radioaktiven Zerfall in den Gesteinsschichten. Im inneren festen Kern der Erde beträgt die Temperatur ca. 5000 bis 6000 oC.
Thermalquellen Thermalquellen als natürliche Quellen mit Warmwasser sind seit mehreren tausend Jahren bekannt und werden bis heute z.B. für Badezwecke genutzt. Das Quellwasser wird durch natürlichen Druck an die Oberfläche gefördert „Artesischer Brunnen“. Wasser mit einer Temperatur von 20 bis 30 °C stammt aus einer Tiefe von bis zu 1000 m. In vulkanischen Gegenden oder geologischen Strukturen wie Bruchzonen oder mit eingelagerten Magmakammern kann Wasserdampf aufsteigen, so dass Temperaturen von mehr als 100 °C aus mehr als 3000 m Tiefe gefördert werden (Beispiele: Dampf-Kraftwerke in der Toskana in Larderello/Italien und Island).
Großtechnische Nutzung der Erdwärme Die Bereitstellung von Wärme (Fernwärmesystem) aus Tiefengeothermie hat in Deutschland einen Anteil von 9%. Geothermische Anlagen zur Stromerzeugung haben heute in Deutschland einen Anteil weniger als ½ Promille. Großtechnische Anlagen erfordern Erdwärme-Tiefenbohrung und sind technisch sehr aufwendig und kostenintensiv. Daher wird Tiefengeothermie nur im Rahmen von Großprojekten eingesetzt. Dies können z. B. Fernwärmenetze sein, die ganze Städte und Ortschaften mit Wärme versorgen.
Es gibt verschiedene technische Systeme, die als offene Systeme mit zwei Bohrungen (Förder- und Injektionsbohrung) oder auch geschlossen mit einer Tiefensonde ausgeführt sind.
Eine neuartige Entwicklung, deren Bau im August 2023 begonnen wurde, ist das sogenannte Eavor-Loop Projekt in der Nähe von München (Geretsried). Dieses geschlossene System mit einem in 4000 bis 5000 m tiefen gebohrten Wärmetauscher soll mittels selbstständig zirkulierendem Wärmemedium implementiert werden. Der oberirdische Generator soll elektrischen Strom mit einer Leistung von ca. 8,2 MW erzeugen und Wärme im Umfang von 64 MW bereitstellen.
Vom Freitag, den 14. bis Sonntag, den 16. Juni 2024, verwandelt sich der Donaumarkt in Regensburg in ein lebendiges Zentrum der Nachhaltigkeit. Vor der malerischen Kulisse des südlichen Donauufers erwartet die Besucher ein vielfältiges Angebot an Information, Kunst und Kultur, Kulinarik und Musik, das sich rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen dreht.
Die BERR vor Ort
Die BERR wird auch in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Stand beim Haus der Bayerischen Geschichte vertreten sein! Ein besonderes Highlight: Wir stellen mindestens zwei Balkonkraftwerke auf, die direkt in das Stromnetz der Nachhaltigkeitsmeile einspeisen werden. Eines der Kraftwerke wird an unserem Stand aufgebaut, das andere auf einem Tiny House, das sich dem Thema Nachhaltigkeit widmet. Möglicherweise wird auch ein drittes Balkonkraftwerk auf einem alten ausrangierten Bus installiert, den die Universität aufbauen möchte – dies ist jedoch noch nicht endgültig bestätigt.
Ein reiches Angebot an Wissenschaft und Kultur
Besucher können sich auf zahlreiche Infostände lokaler und überregionaler Initiativen und Organisationen freuen, die vielfältige Mitmachaktionen für Groß und Klein bieten. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Livemusik diverser Bands und DJs sorgt für Stimmung und lädt zum Tanzen und Wohlfühlen ein. Für das leibliche Wohl sorgen Foodtrucks mit einer umfangreichen Auswahl an bio-regionalen Speisen, und gemütliche Sitzecken laden zum Verweilen ein.
Highlights der Nachhaltigkeitsmeile:
Science Bench – Impulsvorträge von Wissenschaftlern und Vertretern der Universität und der OTH
Upcycling-Meile
Interaktive Angebote beim Kinder- und Familienbereich
Jazz-Brunch mit der Band „Ça bouge!“ am Samstag von 11 bis 14 Uhr
Upcycling-Modenschau am Sonntag von 13 bis 14 Uhr
Mehr Infos zur Nachhaltigkeitswoche und Nachhaltigkeitsmeile finden Sie unter folgendem Link.
Kommen Sie vorbei und erleben Sie ein Wochenende voller Inspiration und Nachhaltigkeit! Die BERR freut sich auf Ihren Besuch!
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